DOPPELPUNKT April 2018
März 2018 Seite 18 Aktuelle Rundschau Warum vor mehr als hundert Jahren ein ganzes Waldstück im Wolfgangsee ertrank, wie hohe Wellen im Ping-Pong-Spiel die Ufer verwüsteten, warum ein Lokführer durch einen Felssturz zum tragischen Helden wurde und warumman in der Kalten Kuchl keinen Imbiss erwarten sollte, verrät dieser „Salzburger Grenzfall“. Der Legende nach hatte der Teufel seine Hände im Spiel und setzte Felsen ringsum in Bewegung, um den Heiligen Wolfgang zu zerquetschen. Der heilige Held stemmte jedoch Rücken und Hände gegen die stürzenden Felsblöcke, die wie Wachs nachgaben. Weitaus weltlicher ist die Er- klärung des Landesgeologen Rainer Braunstingl: „Entlang der südwestlichen Uferlinie am Wolfgangsee verläuft eine be- trächtliche geologische Störung an einer Bruchzone zwischen Flyschzone und Kalkalpen. Beim Ausbau der Wolfgangsee Bundesstraße Ende der 1960er Jahre wurde die Störung mehr- fach angeschnitten und erfor- derte aufwändige Schutzbauten am Berghang.“ Gewaltiger Felssturz mit nassen Folgen Klar mit Zeitungsberichten Wie ein Wunder: Die Waggons verletzt. 1907 löste ein Bergsturz einen Mini-Tsunami am Wolfgangsee aus. Die vom Bergsturz ausgelöste Welle überquerte den Wolfgangsee und richtete beim Gasthaus Fürberg (hier eine Aufnahme um 1908) Schäden an. Bild: Familie Ebner Der gewaltige Felssturz im Jahr 1907 bei Lueg spülte auch die Gleise der Ischlerbahn in den Wolfgang- see. Bild: Sammlung Heinz Harrer Tsunami amWolf
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