DOPPELPUNKT Dezember 2020

A dvent und Weihnachten oh- ne Lichter. Das ist schlicht- weg undenkbar. Und da sind beileibe nicht nur die Ker- zen auf Kranz und Baum gemeint. Wohin man schaut leuchtet es in diesen Nächten hell. Über den Straßen baumeln die Weichnachtsbeleuchtungen, viele Häuser sind mit Lichterketten über- zogen und seit Wochen grüßen bunt be- leuchtete Christbäume aus vielen Vorgär- ten. Kurzum: Auf weihnachtlichen Lich- terglanz wollen wir nicht verzichten. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine You- Gov-Umfrage, die kürzlich im Auftrag des Klimaschutz-Unternehmens Licht- Blick in Deutschland durchgeführt wur- de. Da gaben 78 Prozent der Menschen an, dass die stimmungsvolle Beleuchtung in Städten und Gemeinden für sie ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit ist. In den privaten Haushalten werden in der diesjährigen Advents- und Weih- nachtszeit rund 18,8 Milliarden Lämp- chen erleuchten. Das sind 1,8 Milliarden Lichtlein mehr als im Vorjahr und damit ein neuer Rekord. Dabei setzt sich der Trend zu sparsa- meren LED-Lichterketten weiter fort. Sie nutzen zwar deutlich mehr Lämpchen als herkömmliche Dekorationen, verbrau- chen aber erheblich weniger Strom. Insgesamt kommen etwa 214 Millio- nen Lichterketten, blinkende Fensterbil- der oder Leuchtbögen zum Einsatz, das sind im Schnitt mehr als fünf pro Haus- halt. „Weil insgesamt mehr beleuchtet wird, steigt trotz vermehrten Einsatzes sparsamer LED-Technik in Deutschland der Stromverbrauch zu Weihnachten ge- genüber dem Vorjahr um vier Prozent auf 532 Millionen Kilowattstunden an. Das entspricht dem Jahresverbrauch einer mittleren Stadt mit 177.000 Haushalten. Die Kosten belaufen sich auf rund 168 Millionen Euro“, erklärt Ralph Kamp- wirth vom Klimaschutz-Unternehmen LichtBlick. Auch das Klima sollte zur Weihnachts- zeit nicht außer Acht gelassen werden. Wird das festliche Licht in Haus oder Wohnung aus konventionellem Strom erzeugt, ist die CO2-Bilanz ernüchternd: 187.000 Tonnen CO2 entstehen durch die adventliche Beleuchtung. Das entspricht der Menge Klimagase, die mehr als neun Millionen Bäume im Jahr aufnehmen. „Dies ist eine unnötige Umweltbelas- tung. Durch den Umstieg auf Ökostrom könnte jeder seinen Haushalt festlich und klimaneutral erleuchten“, betont Ralph Kampwirth. Advent und Weihnachten wären für uns ohne Lichter nicht denkbar. Und das beinahe immer und überall. Im Bild oben das fest- lich beleuchtete Ortszentrum von Mondsee. Bild: Rule Helle Lichter, überall Aktuelle Rundschau Dezember 2020 Seite 14

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1MzE0