DOPPELPUNKT Dezember 2021

Dezember 2021 Seite 32 gende Teile auf keinem Fall heraus gezogen werden, weil man dadurch den Darm zerschneidet! Auf Nummer drei der häu- figsten Ursachen für einen weihnachtlichen Tierarztbe- such sind Schokoladenkekse. Natürlich essen auch unse- re Haustiere gerne etwas Süßes. Besonders Hunde, aber auch Katzen und sogar Kaninchen sind einem Stück Schokolade gegenüber nicht abgeneigt. Aber Vorsicht! Bei Tieren kann der Verzehr von Scho- kolade tödlich enden! Scho- kolade enthält Koffein und/ oder Theobromin. Beide Stoffe können zu schweren Herzproblemen führen. Ebenfalls zu Beschwerden im Verdauungstrakt und zu Vergiftungserscheinungen kann es kommen, wenn ihr Tier am Weihnachtsstern knabbert. Als wirklich giftig kann nach neuesten Er- kenntnissen nur die Wild- form des Weihnachtssterns eingestuft werden; Zucht- formen auf der Fenster- bank gelten als weniger gefährlich. Im Falle einer Vergiftung kommt es beim Menschen zu Erbrechen, Durchfall, Benommenheit und Schläfrigkeit; auch Zittern und erhöhte Tem- peratur sind möglich. Ver- giftung zeigt sich in starken Schleimhautreizungen, Ma- gen- Darmbeschwerden mit Krämpfen und oft blutigem Durchfall, Absinken der Körpertemperatur, Lähmun- gen, blutigem Harn und Kot, Taumeln, Leberschädigung und Herzrhythmusstörun- gen. Bei kleineren Tieren ist Tod durch eine Weihnachts- stern-Vergiftung nicht aus- geschlossen. Gefährliche Weihnachten für unsere Hausteiere Wenn die ganze Familie um den festlichen Weih- nachtstisch versammelt ist, sollen auch Hund, Katze & Co. nicht zu kurz kommen. Prinzipiell gilt: Ihr Haustier weiß nicht, dass Weihnach- ten ist und versteht daher auch nicht, warum plötzlich andere Regeln gelten sollen. Was unter dem Jahr verbo- ten ist, sollte auch während der Feiertage nicht erlaubt sein. Gerade in dieser so friedlichen Zeit lauern eini- ge Gefahren, die von vielen Tierbesitzern leicht verkannt und unterschätzt werden. Drei der häufigsten Fälle, die um diese Zeit in den Tierarztpraxen zu behandeln sind, sollen hier beschrieben werden: Die mit Abstand häufigste „Weihnachtserkrankung“ ist, dass Haustiere mit Christbaumschmuck und Dekorationsartikel spielen und diese oder Teile davon verschlucken. Ein Klassiker sind Krippenfiguren, die vor allem Hunde gerne in ihrem Innern verschwinden lassen. Lebensgefahr droht immer dann, wenn durch verschluckte Fremdkörper ein Darmverschluss ausge- löst wird, eine komplizierte Operation ist meistens un- umgänglich. Aber nicht nur junge Hunde verschlucken gerne beim Spielen und aus Neugier Weihnachts- schmuck, auch Katzen droht das gleiche Schicksal. Oft wird Lametta zum Ver- hängnis. Das Problem: Der Darmverschluss entwickelt sich langsam, die Tiere sind anfänglich nicht schwer krank, sie haben Stuhlgang, fressen aber schlecht. In so einem Fall dürfen dann etwaige am Tier heraushän-

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