DOPPELPUNKT Februar 2018

Lokalaugenschein Seite 5 Febuar 2018 E in generelles Rauchverbot kommt. Ein generelles Rauch- verbot kommt nicht. Ein generelles Rauchverbot kommt. Ein generelles Rauchverbot ... Wer kennt sich da noch aus? Nach dem momentanen Stand der Dinge kommt kein generelles Rauchverbot. Da- mit bleibt vorerst alles so, wie es ist. Landeshauptmannstell- vertreter Christian Stöckl gibt sich damit nicht zufrieden und hat die Aktion „freiwillig rauchfrei“ ins Leben gerufen. Gastwirte die daran teilnehmen wollen, können sich beim Land melden. Dafür wird ihr Na- me auf der Homepage www. salzburg.gv.at/themen/gesund- heit/gesundheit-vorsorge/frei- willigrauchfrei veröffentlicht und sie erhalten Aufkleber, an denen ihr Lokal schon von weitem als rauchfrei zu erken- nen ist. Rund ein Dutzend Wirte machen schon mit Bis jetzt beteiligt sich rund ein Dutzend Wirtshäuser aus dem Flachgau an dieser Akti- on. Was aber ist mit den ande- ren Wirten? Wir haben stich- probenartig nachgefragt. Für das Gasthaus Kothäusl kommt eine Teilnahme an der Aktion nicht in Frage. „Bei uns bleibt alles wie es ist. Wir haben einen eigenen Raucher- raum und das funktioniert gut. Also sehe ich keinen Grund, etwas zu ändern“, sagt die Wir- tin. Beim Altwirt in Seeham hat man sich mit der Aktion des Landes noch nicht näher be- schäftigt. Simon Leobacher sagt aber klar: „Uns wäre es lieber gewesen, wenn das ge- nerelle Rauchverbot in der ursprünglich geplanten Form gekommen wäre“. Nachdem dies nicht der Fall ist, wird die Trennung von Nichtraucher- und Raucherräumen so bleiben wie bisher. Gar nichts von der Aktion hält Maria Gmachl-Winterstel- ler vom Gasthof Post in Seekir- chen. Für sie ist das eine „po- litisch motivierte“ Geschichte. „Neben der Trennung von Nichtraucher- und Raucherräu- men haben wir auch eine neue Belüftungsanlage. Die hat 60.000 Euro gekostet und funktioniert so gut, dass wir sogar Nichtraucher und Raucher in den glei- chen Raum setzen können. Außerdem finde ich es eine Zumutung für die Anrainer, wenn immer Gäste zum Rau- chen vor dem Lokal stehen. Weil lautlos geht das natürlich nicht vor sich.“ Auch beim Kramerwirt in Straßwalchen war die Aktion „freiwillig rauchfrei“ bisher noch kein Thema. Und so wird es auch in nächster Zeit die bereits bisher geführten Rau- cher- und Nichtraucherberei- che geben. Darüber hinaus will man sich „anschauen, was die Zukunft bringt und wie sich die Debatte weiter entwickelt.“ „Ich wäre für ein generelles Rauchver- bot. So wie in anderen Ländern” „Ich würde es überhaupt be- grüßen, wenn es so, wie in vie- len anderen Ländern auch, ein Gesetz gäbe, das Rauchen in Lokalen verbietet“, sagt Schoko Varamini von der Neumarkter Pizzeria Francesco. Der hat vor kurzer Zeit das große Lokal rauchfrei gemacht. Für Raucher gibt es einen hinteren Raum. „Meine Erfahrungen sind ab- solut positiv. Seit der größte Teil des Lokals rauchfrei ist, kommen mehr Familien zu mir. Und auch die Raucher schätzen die bessere Luft“, sagt Schoko. Im Haubenlokal wurde noch nie geraucht Für Haubenkoch Emanuel Weyringer war rauchen in sei- nem Lokal „Weyringer Waller- see“ in Henndorf nie ein The- ma: „Die Leute kommen zu mir, weil sie gut essen wollen. Da passt rauchen nicht dazu. Außerdem habe ich festge- stellt, das die meisten meiner Gäste ohnedies Nichtraucher sind. Und die Raucher stört es nicht, wenn sie zum Rauchen ins Freie gehen müssen.“ Gute Erfahrungen mit ei- nem generellen Rauchverbot hat auch Radi Djukic von der Seeoase am Fenninger Spitz gemacht. „Die Luft ist besser und die Tische sind sauberer. Als ich auf rauchfrei umgestellt habe, gab es schon eine Um- gewöhnungsphase und einige Raucher sind ausgeblieben. Aber inzwischen ist es für alle selbstverständlich, dass im Lo- kal nicht geraucht wird,“ sagt Radi Djukic. Bei der Taverne in Kösten- dorf ist man mit der derzeitigen Lösung zufrieden. Zwei Drittel des Lokals sind rauchfrei, für die Raucher gibt es eine Stube. Weil das klappt, sieht man auch keinen Anlass, sich an der Ak- tion „freiwillig rauchfrei“ des Landes zu beteiligen. Freiwillig rauchfrei? Wer macht da mit? „Freiwillig rauchfrei” ist eine Aktion die Landeshauptmannstell- vertreter Christian Stöckl ins Leben gerufen hat.

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