DOPPELPUNKT Februar 2022

Seite 2 Meinungen Februar 2022 … dass der Umbau des Neumarkter Bahnhofes wirklich gelungen ist. So wurde der Bahnhof von den Fahrgästen im Rahmen einer Umfrage des Ver- kehrsclubs Österreich zu einem der fünf schönsten Bahnhöfen in der Kategorie „kleine Bahnhöfe“ gewählt. Einziger Wermutstropfen beim Neumarkter Bahnhof: An starken Tagen gibt es nach wie vor ein Parkplatz- problem. … dass in Munderfing die Gemeinde selbst ein Glas- fasernetz errichtet hat und damit jetzt Haushalten und Firmen schnelles Internet zu einen günstigen Preis anbieten kann. Dieses Pro- jekt ist einzigartig in ganz Oberösterreich. Einen Be- richt dazu finden Sie auf Seite 9. … dass inzwischen überall FFP2-Masken herumliegen und längst eine Umweltbe- lastung sind. „Es gibt keinen Supermarkt-Parkplatz und keinen Spazierweg mehr, wo man keine Masken finden würde. Ich verstehe die Leute nicht. Jeder kann doch seine gebrauchte Maske daheim im Hausmüll entsorgen, an- statt sie dort wegzuwerfen, wo man gerade geht und steht“, ärgert sich eine Lese- rin aus Neumarkt. … dass viele Hundebesit- zer die vollen Hundesackerl einfach im Straßengraben entsorgen. „Ich habe das Gefühl, dass besonders im Winter diese Unsitte um sich greift“, meint eine Le- serin aus Mattsee, die fast bei jedem ihrer täglichen Spaziergänge solche vol- len „Gackerlsackerl“ findet. Was gefällt Ihnen (nicht)? Tel.: 06216/7560 redaktion@doppelpunkt.co.at IMPRESSUM: Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Nicole Lenzenweger MA rer. nat. Verlagsanschrift: Breinbergstraße 14, 5202 Neumarkt am Wallersee. Telefon: 06216/7560 oder 7140, E-mail: redaktion@doppelpunkt.co.at - Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Horn. - Für mit „+“ oder „PR“ gekennzeichnete Texte wurden Druck- kostenbeiträge eingehoben. Es handelt sich demnach laut Mediengesetz um „bezahlte Einschaltungen”. Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte kann keine Haf- tung übernommen werden. - Alle Daten zu unseren Medien finden Sie auch im Internet unter www.verlag-doppelpunkt.at I ch führe seit einiger Zeit wieder ein Tagebuch. Genau genommen seit Beginn der Corona-Pandemie. Ich will mir einfach aufschreiben, was uns im Laufe der Pandemie an Absonderlichkeiten von der Regierung zugemutet wurde. Weil wenn nicht aufgeschrie- ben, glaubst wahrscheinlich in einigen Jahren vieles davon gar nicht mehr. Die Vergangenheit ist gnädig. Und im Nachhinein betrachtet, erscheint jetzt schon vieles lächerlich, worüber wir uns geärgert oder gewundert ha- ben. Beispiele gefällig? Just als der damalige Bundes- kanzler Sebastian Kurz mit einem Lockdown über das ganze Land eine riesige Kas- glocke stülpte, und jeder schon ein schlechtes Gewissen ha- ben musste, nur wenn er zum Postkasterl vors Haus ging, ließ sich Kurz von den Klein- walsertaler wie ein Messias huldigen. Oder erinnern Sie sich noch an Weihnachten 2020? Schon Wochen vorher hat ein ge- wisser Rudi Anschober damit begonnen, Regeln aufzustellen, wie viele Menschen sich zum Fest treffen dürfen. Zwei Er- wachsene aus einer Familie, mit drei Kindern … wenn die Erwachsenen aber die Groß- eltern sind, dann nur zwei Kinder und eine Frau die nicht zur Familie gehört … alles völ- lig absurd und ausgekannt hat sich niemand. Alle Maßnahmen wurden stets bei Pressekonferenzen be- kannt gegeben. Jeden Montag wurde angekündigt, dass am Donnerstag etwas verlautbart wird. Am Donnerstag wurde auf neue Maßnahmen nach dem Wochenende verwiesen. D ann polterte ein neuer Gesundheitsminister in weißen Turnschuhen auf die politische Bühne. Er sprach in holprigen Sätzen, deren Sinn viele nicht verstanden. Ob er die weißen Turnschuhe noch hat, weiß ich jetzt eigentlich gar nicht. Seine Art mit uns zu reden, hat sich aber nicht ge- ändert. Wie gesagt: Jetzt aus der Dis- tanz betrachtet, wirkt all das ziemlich lächerlich und erin- nert mich inzwischen sogar ein bisserl an die Schildbürger. Nun hoffe ich inständig, dass wir in ein paar Tagen aus dieser Persepktive auch den Lockdown für Ungeimpfte be- trachten können, der im Grund genommen nie mehr war, als eine reine Schikane für Menschen, die sich gegen die Impfung entschieden haben. O b wir aber über die mit der Impfpflicht verkündete Impflotterie jemals lachen können, bin ich mir nicht sicher. Rund eine Milliarde Euro will sich diese Aktion die Regierung kosten lassen, um 500-Euro-Gutscheine unters geimpfte Volk zu werfen. E ine Milliarde? Wäre dieses Geld nicht besser in der Pflege angelegt? Damit könn- ten viele Ausbildungsplätze geschaffen und die Gehälter der Krankenschwestern und Pfleger endlich auf ein würdi- ges Niveau angehoben werden. Und ganz sicher blieben dann auch noch ein paar Millionen Euro übrig, um die Zahl der Intensivbetten samt dem nöti- gen Personal aufzustocken. „Koste es was es wolle“, war ein Leitspruch gleich zu Be- ginn der Pandemie. Dass dazu auch die Finanzierung einer Impflotterie gehört, damit hat wohl niemand gerechnet. Und das ist durchaus einen Eintrag wert, in meinem Tagebuch der Pandemie-Absurditäten. Koste es was es wolle! Auch eine Impflotterie?

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