DOPPELPUNKT Jänner 2020
WEIHNACHTEN IM FLACHGAU Nach erfolgreicher Ausbildung in der (eigenen) Tischlerei be- kommt der Geselle nun eine Grundausstattung. Von links: Gabi Ziller und Stefan Pleger (Gründer) Peter mit dem Tischlermeis- ter Alex. S eit vielen Jahren sind Gabi Ziller und Stefan Pleger die Motoren von „Kindern eine Chan- ce“. Sie haben es sich zur Auf- gabe gemacht, benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Uganda eine Zukunft zu geben. Unermüdlicher Helfer dabei ist auch Hans Ziller. Als ehema- liger Volksschuldirektor von Seeham kann er nicht nur vie- le Tipps geben, sondern packt stets auch kräftig mit an. Dazu reist er selbst mehrmals im Jahr nach Uganda. Was ist heuer geschehen? Ziller: „In Kalangaalo, Bun- desland Mityana, wurde im Jänner die ,Kurt Treffner Nur- sery- und Primary School, er- öffnet. Das erste Kindergar- tengebäude wurde bereits vori- ges Jahr fertig gestellt und der Betrieb von drei Kindergarten Gruppen aufgenommen. Insge- samt sind auf dem Areal in ei- ner sehr ländlichen, abgelegen Gegend Ugandas sieben Klas- senräume, ein Internatsgebäu- de und Mitarbeiterunterkünfte in Betrieb.“ Wieso ist der Bau von Schu- len in Uganda so wichtig? Ziller: „Für uns unvorstell- bar, aber in vielen Gegenden in Uganda gibt es nicht genug Schulen. ,Kindern eine Chan- ce , betreibt daher mittlerweile sieben Grundschulen und Kin- dergärten, in denen in Zusam- menarbeit mit der Bevölkerung das Bildungsangebot kontinu- ierlich erweitert, gefestigt und überprüft wird. Das gilt sowohl für den Grundschulbereich als auch bei der Berufsausbildung und in der speziellen schuli- schen Förderung von Kindern mit Behinderung.“ Und wie schauts nach der Schule mit Arbeitsplätzen aus? Ziller: „Neben der akademi- schen Bildung legt ,Kindern ei- ne Chance , großen Wert auf so- lide handwerkliche und land- wirtschaftliche Ausbildung. Der Verein besitzt in Ugan- da insgesamt etwa 85 Hekt- ar landwirtschaftliche Flächen. Diese dienen zum Anbau von Gemüse und Grundnahrungs- mitteln für den Eigenbedarf in den Schulen und Internaten und zur Aufforstung. 2018 ha- ben sich fünf hauptberufliche landwirtschaftliche Fachkräf- te und zehn Jugendliche um die Bestellung der Felder und die Arbeit mit den Tieren vier Kü- he, mehrere Schweine, Ziegen, Hasen sowie Lege- und Mast- hühner gekümmert. An den Wochenenden und in den Fe- rien helfen auch die unterstütz- ten Senior Schüler. Denn neben der handwerklichen Ausbil- dung ist uns auch die Farmar- beit wichtig. Wir wollen die Ju- gendlichen zu aktiven Erwach- senen erziehen und keine Men- talität des Handaufhaltens för- dern. Daher müssen alle die un- terstützt werden, auch auf der Farm mitarbeiten.“ „Kindern eine Chance“ legt aber auch die Basis für an- dere handwerkliche Berufe. Ziller: „Alle unterstützten Jugendlichen ab der Senior School haben während der Fe- rien die Möglichkeit in ver- schiedenen Workshops Fer- tigkeiten als Tischler, Schwei- ßer, Schuster, Schneider, Stri- cker, Koch, Friseur oder bei Art & Craft zu erwerben. Im ersten Jahr können die jungen Leu- te unterschiedliche Workshops besuchen, um herauszufinden, welcher Bereich sie am meis- ten interessiert und wo ihre Ta- lente liegen. In der zweiten und dritten Klasse sollen sie dann im selben Bereich bleiben, um ihr Können zu vertiefen. Wir se- hen nun nach mittlerweile drei Jahren, in denen die Workshops stattfinden, eine enorme Weiter- entwicklung. Viele Jugendliche sind mittlerweile in ihrem Spe- zialgebiet so gut, dass sie eine Arbeit finden werden, wenn sie aus der Schule ausscheiden.“ Mehr Infos finden Sie auf www.kinderneinechance.at Kindern eine Chance In den vereinseigenen drei Tischlereien wird unter anderem das Mobiliar für die neuen Schulen hergestellt. Alle Bilder: Hans Ziller
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