DOPPELPUNKT Juni 2019

Seite 2 Meinungen Juni 2019 … dass es immer wieder ehrliche Finder gibt. So freut sich eine Leserin aus Lochen, dass sie schon wenige Stun- den nach dem Verlust ihre Geldbörse wieder bekommen hat. „Zwei junge Mädchen aus der Nachbarschaft haben mein Geldtascherl auf dem Gehsteig gefunden und mir es gleich gebracht“, lässt uns die Frau wissen. … dass so manche politische Partei auf das Wegräumen ihrer Wahlplakate „vergisst“. „Es gibt noch immer Orte, in denen stehen noch Plakate von den Gemeinderatswah- len. Ich bin schon gespannt, wie lange es dauern wird, bis alle Plakate zur EU-Wahl verschwunden sind“, ärgert sich ein Leser aus Straßwal- chen. Nein, seine Nummer geb ich nicht Was gefällt Ihnen (nicht)? Tel.: 06216/7560 redaktion@doppelpunkt.co.at Alle Ausgaben der Zeitungen DOPPELPUNKT und VOLLMOND auch als E-Paper www.verlag-doppelpunkt.at F rüher war alles ganz einfach. Wenn du je- mand gebraucht hast, hat meist ein Blick ins Tele- fonbuch genügt. Fast jeder Haushalt hatte ein Telefon, das auf einem Kastl stand, an einem Kabel hing und das wir deshalb „Festnetz“ genannt haben. Wennst dort angerufen hast, hat meistens jemand abgehoben. Irgend- ein Familienmitglied, das dann den Hören an den weiter gegeben hat, den du eigentlich sprechen wolltest. H eute hat jeder ein Handy. Oder vielleicht sogar zwei. Aber versuche jetzt bitte einmal jemand zu erreichen, den du nicht in deinem Telefonspeicher hast. Ein schier ausweg- loses Unterfangen! Meist steht die Nummer gar nicht im Telefonbuch. Oder sie ist so veraltet, dass du auch nichts hast davon, weil: Kein Anschluss unter dieser Nummer ... W ennst dann doch Glück gehabt und dich über sieben Ecken zu jemand durchfragt hast, der die Telefonnummer des Be- treffenden kennt, gibt´s inzwischen eine Stan- dardantwort: „Ich geb die Nummer nicht weiter. Datenschutz!“ D ann stehst da. Mit deinem modernen Smartphone. Mit dem du dir zwar Videos von überall auf der Welt ansehen oder im Facebook blättern kannst, um irgendwelche Bilder von völlig unbekannten Babys zu betrachten. Aber deinen neuen Nachbar erreichst nicht, weil dir niemand seine Nummer verrät ... IMPRESSUM: Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Rupert Lenzenweger. Ver- lagsanschrift: Breinbergstraße 14, 5202 Neumarkt am Wallersee. Telefon: 06216/7560, Fax: 06216/7140-17, e-mail: redaktion@doppelpunkt.co.at - Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Horn. - Für mit „+“ oder „PR“ gekennzeichnete Texte wurden Druck- kostenbeiträge eingehoben. Es handelt sich demnach laut Mediengesetz um „bezahlte Einschaltungen”. Für unverlangt eingesandte Fotos und Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. - Alle Daten zu unseren Medien finden Sie auch im Internet unter www.verlag-doppelpunkt.at Artenvielfalt - und was kann ich dafür tun? W enn in irgendeinem Zoo irgendwo auf der Welt ein Eisbär-Baby ums Überle- ben kämpft, dann hat die ganze Welt Mitleid mit dem kleinen weißen Knäuel. Fast minütlich berichten die Medien über den Gesundheitszustand, sofort finden sich Spender, die die teuerste Medizin bezahlen und sollte der kleine Kerl wirklich sterben, ergreift uns eine Welle der Trauer. Für das große Sterben um uns, haben wir dagegen kaum Augen oder Ohren. So haben wir Menschen inzwischen in unserer unmittelbaren Um- gebung rund ein Fünftel aller Pflanzen- und Tierarten ausge- rottet. Fast der Hälfte aller Am- phibienarten droht das gleich Schicksal, bei den Pflanzen ist es nicht besser. Eh nur Unkraut, heißt es da allzu oft. Oder nur ein lästiges Insekt, das uns mit seinem Summen stört oder hin und wieder durch einen Stich oder Biss sogar Schmerzen zu- fügt. Wer braucht das schon? Wir kultivieren Landschaften, betonieren Wiesen zu und fin- den nur schön, was streng nach unseren Richtlinien wächst. Wir drainagieren nasse Flächen und füllen jeden noch so kleinen Graben mit Schotter auf. Mitte Juni sind auch in Salz- burg ein paar Tage der Arten- vielfalt unter dem Motto „Vom Wildbestäuber bis zum Hoch- wasserschutz“ gewidmet. Auf dem Programm stehen dabei Wanderungen und Informa- tionsveranstaltungen mit Tipps, was jeder Einzelne gegen das Artensterben tun kann. Mehr auf www.flachgau.tv Auch der Schwalbenschwanz ist, so wie viele Schmetterlingsar- ten, vom Aussterben bedroht. Bild: Land Salzburg/Andreas Thomasser

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