VOLLMOND 1-2018

Februar 2018 LOKALAUGENSCHEIN IM MONDSEELAND B isher war es so, dass sich die Katze in den Schwanz gebissen hat, wenn das Thema „Viererver- waltung“ zur Sprache kam. Jetzt hat die Marktgemein- de Mondsee die Zügel in die Hand genommen und will bis zum Jahresende eine Lösung präsentieren. Nicht zuletzt des- halb, weil jetzt auch das Land darauf drängt. Die vier Mondseelandge- meinden Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand haben ihre Ämter zwar unter einem Dach, wo aber jeder sein eigenes Süppchen kocht. Des- halb gibt es schon seit einiger Zeit immer wieder Pläne, ge- wisse Verwaltungsabläufe oder Behördenverfahren zusammen- zulegen. Aus unterschiedlichs- ten Gründen ist diese „Vierer- verwaltung“ bisher aber noch nicht zustande gekommen. Das stößt jetzt auch dem Land sauer auf und deshalb wurden für alle vier Gemein- den Landesförderungen und Bedarfsmittelzuweisungen für Projekte wie Kindergärten oder den Amtshausumbau auf Eis gelegt. Nun macht die Marktgemein- de Mondsee Druck und hat das Projekt „Zukunft Mondsee- land“ gestartet. Dabei soll in mehreren Schritten herausge- funden werden, wie eine künf- tige Zusammenarbeit funkti- onieren kann und in welchen Bereichen sie sinnreich wäre. Dazu wird eine Lenkungsgrup- pe installiert, die Maßnahmen ausarbeiten und die Wünsche der Bevölkerung erheben wird. Die Ergebnisse sollen dann bei einem Infoabend der Bevölke- rung präsentiert werden. Was dabei herauskommt, steht derzeit noch in den Ster- nen. „Ich bin optimistisch, dass wir auf die aktive Mitarbeit der anderen Gemeinden zählen können. Ob letztendlich eine Viererverwaltungsgemein- schaft, eine Viererfusion oder die Beibehaltung des Status Quos herauskommt, weiß mo- mentan niemand“, sagt Mond- sees Bürgermeister Karl Feur- huber. Zwar unter einem Dach, aber jede Gemeinde kocht ihr eige- nes Süppchen. Wie wär´s mit riechen, kosten und schauen Drängt sich jetzt die Frage auf, wie wir eigentlich vor 1981 ge- lebt haben, als es noch kein Ab- laufdatum auf den Lebensmit- teln gab? Sind wir dauernd mit Bauchkrämpfen und Durchfall durchs Leben gegangen? Muss- ten wir uns pausenlos überge- ben? Gehörte eine Lebensmit- telvergiftung zum Alltag und war Hautausschlag ein Dauer- zustand? Nichts von alledem. Weil wir haben auch vor 1981 recht ge- nau gewusst, was man noch es- sen kann und was schlecht ist. Wie wir das gemacht haben? Wir haben an der Wurst ge- rochen und ein Stückerl vom Käse gekostet. Und wenn ein Brot geschimmelt hat, dann haben wir das auch ohne Ab- laufdatum sofort gesehen. Würden wir heute mehr rie- chen, kosten und schauen, würden wir nicht so viele ge- nießbare Lebensmittel weg- werfen. Wir würden damit nicht nur die Umwelt scho- nen, sondern auch unser Geldtascherl ... ... meint Ihr A. B. S o weit wie in Amerika sind wir ja noch nicht, wo bei- spielsweise auf einem Autoreifen draufstehen muss, dass der nicht zum Verzehr geeignet ist oder auf der Verpackung eines Ta- schenmesser stehen muss, dass man sich damit schneiden kann. Wir lachen über solche Absur- ditäten, sind aber auch nicht recht viel besser. Zum Beispiel, wenn es um das Mindesthalt- barkeitsdatum von Lebensmit- teln geht. Da reagieren manche Menschen regelrecht panisch und werfen mit dem Ablauf- datum die besten Lebensmit- tel weg. Über´s Jahr gesehen, kommen so pro Österreicher rund 18 Kilogramm Lebensmit- tel zusammen, die noch voll ge- nießbar im Mistkübel landen. „Zukunft Mondseeland“ soll Lösung bringen Wie geht´s mit den vier Gemeinden weiter?

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