VOLLMOND 1-2018

FAHRTWIND Das Land Für viele Menschen ist Montenegro nach wie vor ein weißer Fleck auf der Land- karte. Tatsächlich wird in Montenegro aber ordentlich am Tourismus gekurbelt. An der Küstenregion ist das un- übersehbar. Hier ist kein Un- terschied mehr zu Kroatien festzustellen. Vor allem viele Deutsche, die offensichtlich ihre Wurzeln hier in der Re- gion haben, machen in Ko- tor, Bar, Ulcinj oder Budva Urlaub. Aber auch aus Itali- en und Polen kommen viele Urlaubsgäste. Schon weni- ge Kilometer von der Küste entfernt zeigt Montenegro ein völlig anderes Gesicht. Hierher verirren sich noch kaum Touristen. Montenegro zeigt sich als naturbelasse- nes Land mit insgesamt fünf Naturparks, von denen der Durmitor Nationalpark mit der Tara-Schlucht sogar ein UNESCO Weltkulturerbe ist. Montenegro ist 13.812 Qua- dratkilometer groß und hat rund 645.000 Einwohner. Reisezeit März bis Juni, Septem- ber und Oktober. In Kotor herrscht bis Weihnachten ein mildes Klima. Im Gegensatz dazu gibt es im Durmitor Na- tionalpark sogar Skigebiete mit veralteten Schleppliften. Im Juli und August ist es sehr heiß (Podgorica liegt auf gleicher Höhe wie Rom). Straßen und Verkehr Es gibt zwei Fernstraßen durch Montenegro. Die sind gut ausgebaut. Auch die Straße entlang der Küste ist gut. Im Landesinneren sind die Straßen oft in schlechtem Zustand. Ka- putte Bankette und Schlaglö- cher sind an der Tagesordnung. Viele Straßen sind nur einspu- rig und selbst hoch oben in den Bergen kaum mit Leitplanken gesichert. Die Montenegriner sind rücksichtslose Autofahrer. Vor allem als Motorradfahrer sollte man entsprechend defen- siv unterwegs sein. Preise, Angebot, Quartiere Die Preise im Landesinne- ren sind etwa halb so hoch wie bei uns. Erhältlich ist praktisch alles, das Tankstellennetz ist gut ausgebaut und Quartiere sind auch in der Hauptsaison leicht zu finden. Die Preise für ein Doppelzimmer reichen von zehn bis 40 Euro. Viele Zimmer sind einfach, aber sauber. Es gibt aber auch mo- derne Hotels. Der Euro ist die Währung. Menschen Die Montenegriner sind freundlich und freuen sich ehrlich über jeden Kontakt mit einem Fremden. Was aber leider nicht immer ganz leicht ist. Deutsch versteht im Landesinneren kaum jemand. Auch mit englisch kommt man nicht überall durch. Bleiben aber immer noch Hände und Füße um sich ver- ständlich zu machen. Anreise Es sind rund 1.200 Kilo- meter nach Montenegro. Die Hinreise haben wir ab Zadar auf der kroatischen Küsten- straße mit einer Nächtigung in Dubrovnik absolviert. Auf der Heimreise fuhren wir über Sarajevo entlang der serbischen Grenze bis Osi- jek (Kroatien) und dann über den Plattensee und Graz. Wer mit dem Auto anreist kann die Autobahn durch Kroatien benützen. Außerdem gibt es von Salzburg aus Flüge in die Hauptstadt Podgorica. INFO Unterhaltung in Montenegro. Meistens brauchst dazu Hände und Füsse. Hier erklärt Busunternehmer und Quartiergeber Devin Sta- nisic den Weg über Trsa nach Zablak. Immer wieder stehen bleiben und einfach nur schauen. Montenegro zeigt sich dem Reisenden mit vielen Gesichtern.

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