VOLLMOND 1-2021

2 VOLLMOND 1/2021 IMPRESSUM: Medieninhaber: Verlag DOPPELPUNKT Breinbergstraße 14, 5202 Neumarkt Tel.: 06216/7560 vollmond@doppelpunkt.co.at Herausgeber: Nicole Lenzenweger MA rer.nat. Tel.: 06216/7140 - 15 nicole.lenzenweger@flachgau.tv Rupert Lenzenweger Tel.: 06216/7140-11 redaktion@doppelpunkt.co.at Monika Barth Tel.: 06216/7560 monika.barth@flachgau.tv Alle Mediendaten finden Sie hier: www.verlag-doppelpunkt.at Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos kann keine Haftung übernommen werden. Für mit „PR“ oder „+“ gekennzeichnete Texte werden Druck- kostenbeiträge eingehoben. Es handelt sich demnach laut Mediengesetz um bezahlte Einschaltungen. Druck: Ferdinand Berger & Söhne, Horn. orn Das INTERVIEW A lso zu wenig Optimismus kann man diesem Herrn jetzt nicht vorwerfen. Im Gegenteil.Während praktisch alle Veranstalter angesichts der derzeitigen Situation so gut wie nichts planen, hat Bernhard Iglhauser sein heuri- ges Programm schon fertig. Vielseitig wie eh und je und mit den Zusagen des russischen Botschafters und der österreichischen Klimaschutz-Bundesministerin zur Eröffnung von „Poma Miranda“ am 10. September. Bis es aber so weit ist, gratulieren wir noch zum 70. Geburtstag, den Bernhard Iglhauser am 12. März feiert. Wie erging es Ihnen im Co- rona-Jahr 2020 und wie fei- ern Sie den runden Geburts- tag? Iglhauser: Im Vorjahr wollte ich an meinem 69. Geburtstag das neue Festival „Willitsch Saund“ mit einem Gratis- konzert der amerikanischen Gruppe „US Rails“ für die Bevölkerung aus der Taufe heben. Vier Tage vorher kam von der Regierung das Ver- anstaltungsverbot. Ich kann es kaum glauben, dass ich seit dieser Zeit ein Jahr lang kei- nen Kontakt zu anderen Per- sonen außer meiner Familie hatte. Die Gefahr einer Anste- ckung bei meinem Gesund- heitszustand als Risikopatient wäre zu groß gewesen. Aber ich hatte keine Langeweile, sondern beschäftigte mich mit vielen Projekten. Ich recher- chierte über eine Thalgauerin, die eine Außenstelle des KZs Dachau überlebte. Beklem- mend waren die Spuren eines Thalgauers, der Aufseher in Von der Drachenwand bis zum „Roten einem KZ und hier im Ort ein liebenswerter Nachbar war. Das Hauptaugenmerk lag je- doch auf der Fertigstellung des zweiten Thalgauer Sagen- buches, das im Juli bei einem konzertanten Geburtstagsfest präsentiert werden soll. Sie haben seit 1989 rund 25 Bücher geschrieben. Was werden wir im neuen Sa- genbuch lesen? Iglhauser: In der heutigen Zeit hat sich jener Traum- und Illusionsbereich aufgelöst, wo das „Gesichtige“ seinen Platz, also nach altem Redwerk die Kobolde, Saligen und anderes Geistervolk seinen Aufenthalt und Schlupfraum hatte. Diese nachtseitige Sagenlandschaft mit Teufelslöchern und Dra- chenwänden war stets eine mythische Besonderheit des herrlichen Voralpengebietes um das kleine Dörfchen Thal- gau. Statt Hufe findet man heute Autoreifen, statt Haus- namen gibt es Nummern, statt Flurbezeichnungen mit ge- schichtlichen Begebenheiten nur Zahlen im Grundbuch. Was werden diese Dinge ein- mal erzählen können, wenn die Zeit spurlos an ihnen vo-

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA1MzE0