VOLLMOND 1-2021

VOLLMOND 1/2021 3 Mond“ rübergeht oder sie auslöscht? Ist es nicht allerhöchste Zeit, von der Satellitenschüssel wieder auf die verlassene Bühne der Erinnerungen zu springen? Die Überlieferungen müs- sen daher, wenn sie auch in Zukunft lebendig bleiben wollen, immer neu erzählt und immer wieder neu in die Landschaft eingebettet wer- den. So entstand 1994 das erste Buch „Goldbrünnlein und Wettervogel“ und ist seit vie- len Jahren vergriffen. Drei Jahrzehnte stöberte ich in alten Schriften und Volks- büchern, um den Kreis der gesammelten Begebenhei- ten nach 150 Jahren mit dem zweiten Band „Goldbrünnlein und Drachenwand“ als Ver- mächtnis für meine Heimat- gemeinde Thalgau 2021 zu vollenden. Die Buch-Präsen- tation findet am 10. Juli mit einem Konzert der Schweizer Formation „Wintershome“ statt. Dabei werden viele run- de Anlässe gefeiert: Meine Illustratorin Heilgard Bertel wird 80, ich als Autor 70, der Präsentator Landesrat Dr. Heinrich Schellhorn 60 und Bürgermeister Johann Gru- binger 50. Viele Jahre prägte die „Goldbrünnlein-Nacht“ das Musikgeschehen von Thalgau und Salzburg. „Willitsch Saund“ wurde vor zwei Jahren als Nach- folge-Festival gegründet. Worauf kann sich der Mu- sikliebhaber freuen? Iglhauser: Los gehts am 26. Juni mit der fantastischen „Toby Beard & Band“. In die oberste Konzertliga steigt „Willitsch Saund“ mit dem Auftritt der australischen Band“ Dann spannt sich der Bogen bis zum letzten Kon- zert mit den US Rails am 5. November. Dazwischen gibt´s musikalische Höhe- punkte mit „Wintershome“, „Sons of the East“, „Madison Violet“ und „Hannah & Fla- co“. Wechseln wir das Thema. Heute wird ja viel vom Ver- lust der Artenvielfalt in der Natur gesprochen und ge- schrieben. Sie waren mit ih- ren Kampagnen zur Rettung von Obstsorten vor 20 Jah- ren ein Pionier des Natur- schutzes. Werden Sie noch einmal Ihre Stimme für die Salzburger Natur erheben? Iglhauser: In Salzburg ver- schwinden täglich 0,6 Hektar Bodenfläche unter Beton und Asphalt. Es wird uns einge- redet, es sei alles gut. Dabei haben wir unsere Landschaft ausgeräumt bis zum geht nicht mehr. Mit der neuerlichen Initiative „Morgen- rot - Gemeinsam ge- gen den Salzburger Obstbaumtod“ wird die Marktgemeinde Thalgau wieder zum Bannerträger für die vermehrt vom Aus- sterben bedrohte Sorten- und Tier- vielfalt. Zum Anlass meines 70. Geburts- tages organisieren pomologische Weg- gefährten in Zusam- menarbeit mit dem Bildungsausschuss und der Thalgauer Landjugend die „Po- ma Miranda“ vom 10. bis 12. September. Dabei soll der Re- kord von über 1.500 Frucht- exponaten der bisher größten Obstausstellung aus der Jahre 1912 in Linz übertroffen wer- den. Im Mittelpunkt steht auch die Kampagne „Pflanzt den „Roten Mond“ als Apfelsorte, verzaubert und verschönert Salzburgs Orte!“ 1915 durch eine Zufalls- züchtung des russischen Forschers und Pomologen Iwan Mitschurin in Sibirien entstanden, besticht der ge- heimnisvolle Apfel durch die herrliche Farbe Rot in Blüte, Fruchtfleisch, Saft und Scha- le. Zu unserer großen Freude wird diese Initiative dem rus- sischen Botschafter Dmitrij Ljubinskij vorgestellt und eröffnet wird die Ausstellung „Poma Miranda“ von Kli- maschutz-Bundesministerin Leonore Gewessler. Ein ausführlicheres In- terview und das detail- lierte Programm des „Willitsch Saund“-Festivals finden Sie auf www.flachgau.tv/Kultur.

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