VOLLMOND 4-2020

UMFRAGE im Mondseeland 2 VOLLMOND 4/2020 IMPRESSUM: Medieninhaber: Verlag DOPPELPUNKT Breinbergstraße 14, 5202 Neumarkt Tel.: 06216/7560 vollmond@doppelpunkt.co.at Herausgeber: Rupert Lenzenweger Alle Mediendaten finden Sie hier: www.verlag-doppelpunkt.at Nicole Lenzenweger MA. rer. nat. Tel.: 06216/7140 - 15 nicole.lenzenweger@flachgau.tv Monika Barth Tel.: 06216/7560 monika.barth@flachgau.tv Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos kann keine Haftung übernommen werden. Für mit „PR“ oder „+“ gekennzeichnete Texte werden Druck- kostenbeiträge eingehoben. Es handelt sich demnach laut Mediengesetz um bezahlte Einschaltungen. Druck: Ferdinand Berger & Söhne, Horn. orn Jan Win- ckel, Glas- graveur, Anger in Bayern: „Ich be- treibe das Kunst- handwerk mit meiner Frau und momentan ist eine schwere Zeit für uns, weil sehr viele Veranstalter ihre Märkte ab- sagen. Der Markt in Mond- see ist für uns der erste heuer. Normalerweise habe ich jähr- lich 180 Markttage. Von dem bin ich heuer weit weg. Wir haben zwar den Onlinehandel verstärkt, aber wirklich eine Alternative ist das nicht.“ Annette Weger, Taschen- macherin, Wilhel- minenberg: „Jeder Markt der abgesagt wird, ist natürlich ein schwerer Schlag für alle Kunsthand- werker. Weil diese Märkte lassen sich durch nichts er- setzen. Durch Corona müs- sen wir alle den Gürtel enger schnallen und von Rück- lagen leben, weil mit den Einnahmen schaut´s derzeit schlecht aus und ich weiß auch nicht, ob sich das heuer noch ändern wird.“ Katrin Kaiser, Mode und Acces- soires, Semriach: „Was mich am meisten ärgert ist, dass die Politiker immer so tun, als ob wir eh alle Unterstützungen bekä- men. Das ist aber nicht der Fall. Wir werden im Regen stehen gelassen. Obwohl natürlich auch bei uns das Geschäft eingebrochen ist, war für mich der Antrag um Unterstützung ein unend- licher Spießrutenlauf, an dessen Ende nicht einmal 1.000 Euro herausgekom- men sind.“ Paul Aldo Casagran- da, Kunst- h a ndwe r - ker, Eber- s chwang : „Für mich war es bis jetzt Gott sei Dank kein Pro- blem. Ich habe einige Groß- aufträge abgearbeitet und kann mich auf Stammkunden verlassen, die immer wieder Arbeiten von mir wollen. Außerdem habe ich mir in der Corona-Pause einen gro- ßen Gemüsegarten angelegt, mit dem ich viel Freude habe, weil wir uns jetzt praktisch selbst versorgen können.“ Pez Rach- bauer, Kunst- schlos- serin, Sankt Peter am Hart: „Ich bin Schlosser- und Schweis- sermeisterin und betreibe das Kunsthandwerk nur neben- bei. Und nachdem wir in der normalen Schlosserei viel Arbeit haben, konnte ich den Ausfall im Kunsthandwerk ausgleichen. Der Markt in Mondsee ist für uns der ers- te im heurigen Jahr, nachdem rund ein Dutzend Märkte auf denen wir im Frühjahr aus- stellen wollten, abgesagt wur- den.“ Josef Radinger, Drechsler, Petten- bach: „Ich habe über- sehen, mich vor der To- talsperre aller Ge- schäfte mit Material einzu- decken. Plötzlich hatte ich kein Schleifpapier mehr und es fehlten Schrauben oder andere kleine Dinge, denen man sonst kaum Beachtung schenkt, weil man sie an jeder Ecke kaufen kann. Ansonsten habe ich die Zeit recht gut überstanden. Geschäftlich ist Corona natürlich eine Katast- rophe für unsere Branche und es wird auch nicht so schnell besser, nachdem jetzt schon die ersten Adventmärkte ab- gesagt werden.“ Erwin Gnigler, Schmuck- designer, Lenzing: „Ich bin Pensionist und mache das Kunsthandwerk aus reiner Liebhaberei. Also trifft mich der finanzielle Verlust weni- ger. Was mir aber schon fehlt, Wie schlimm war die Cor M ehrere Wochen stand unser Leben still. Die Wirtschaft ist zum Erliegen ge- kommen, viele Kleinunternehmer, Künstler und Veranstalter trudeln seither amAbgrund zum Ruin. Besonders betroffen von den rigorosen Maßnahmen der Re- gierung waren auch die Kunsthandwerker, nachdem alle Märkte abgesagt wurden. Wie haben Sie die Ausgangssperre überstanden? Das wollten wir von den Kunsthand- werkern amMarkt in Mondsee wissen.

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