VOLLMOND 5-2020

LOKALAUGENSCHEIN im Mondseeland 4 VOLLMOND 5/2020 Es ist schon eine Gaudi mit Gender und Gender*innen sagier*innen oder Gäste und Gäst*innen. Ziemlich witzig finde ich auch Gläubiger und Gläubiger*innen, Kinder- freunde und Kinderfreund*in- nen, Tierschützer und Tier- schützer*innen oder Beteilig- ter und Beteiligter*innen. D as sind jetzt keine frei er- funden Ausdrücke, wie man im ersten Augenblick glauben könnte. Alle diese Anreden stammen aus Pres- seaussendungen, die so im Laufe des Tages bei uns in der Redaktion eintrudeln und weniger wegen ihres Inhalts, als vielmehr wegen abstruser Wortschöpfungen bei uns oft für Lacher und selbstverständlich für La- cher*innen sorgen. S eid´s mir jetzt bitte nicht böse, ihr Gender und Gender*innen, aber man kann´s auch übertreiben... ... meint Ihr A. B. W issen Sie, was das ist *? Jaja, ich weiß schon. „Sternderl“ werden sie sagen und besonders Phantasievolle mögen darin auch noch ein Blümchen erkennen. Aber das ist schlichtweg falsch. Dieses * hat sich zum wichtigsten Buchstaben (?) gemausert. Noch vor dem „Binnen-I“ und dem „innen“, das inzwi- schen ohnedies nicht nur in Texten schon immer und über- all dranhängt, sondern auch bei Reden nicht mehr fehlen darf. Und da entstehen dann schon manchmal recht unge- wöhnliche Wortkonstruktio- nen wie Passagiere und Pas- Aufgrund der Funde steht fest: Frösche (linkes Bild) gehörten zum bewohner. Rechts. Fundstücke in Vitrinen und Schautafeln lassen uns e Abtauc in die Zeit der Pfa W er derzeit Taucher in Mooswinkel im Mond- see beobachten kann, wird wohl kaum auf die Idee kom- men, dass diese Froschmän- ner etwas mit den Containern zu tun haben, die noch bis zum 2. November am Markt- platz von Mondsee stehen. Und doch ist es so. Der Zusammenhang ist schnell erklärt: Die Taucher in Mooswinkel sind Unter- wasserarchäologen und den Steinzeitmenschen auf der Spur, die vor gut 4.000 Jah- ren hier in Pfahlbauten gelebt haben. Und in den Containern auf dem Marktplatz sind Teile der wichtigsten Funde zu se- hen, die von den Archäologen in den vergangenen Jahren gemacht wurden. Wer jetzt dabei spontan an Goldketterl und Perlenringe, an wertvolle Waffen oder edle Geschmei- de denkt, der irrt. Es sind ganz andere „Schätze“, die

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