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April 2017

Infos zur Sage

Wildern war früher, wie

auch heute, verboten und wur-

de streng bestraft. Um sich von

den Jägern nicht erwischen zu

lassen, gingen manche Wilde-

rer zu heiligen Zeiten auf die

Jagd. Denn alle frommen Leu-

te, und somit auch die Jäger,

waren zu Hause oder in der

Kirche.

Sagenquelle

Buch: Wundersames Mond-

seeland. Sagen, Legenden, Er-

zählungen für Kinder und Er-

wachsene. Gesammelt und neu

erzählt von Anton Reisinger, il-

lustriert von Agneta Gräfin von

Almeida, Verlag omnipublica,

ISBN-10: 3-9502162-4-3,

Euro 14,00

Verkauf: Museum Mondsee-

land, neben der Basilika.

inmal ging ein

Bauer aus St.Wolf-

gang am heiligen

Abend wildern.

Als er schon eini-

ge Zeit unterwegs war, hatte

er das Gefühl als folgte ihm

jemand. Er ging aber unbeirrt

weiter, denn er verfolgte ge-

rade einen mächtigen Hirsch.

Der Bauer schlich sich lang-

sam an den Hirschen heran

und schoss auf ihn. Das Tier

war sofort tot. Als der Wil-

derer ihn ausweiden wollte,

stand eine etwas undeutliche

und dunkle Männergestalt

hinter dem toten Hirsch. Sie

wurde größer und größer

und auf einmal erkannte der

Wilderer, dass es der Teufel

persönlich war. Der Wilde-

rer war starr vor Schreck und

konnte sich nicht bewegen.

Und in dem Moment als der

Teufel seine Hände nach ihm

streckte, löste er sich aus

der Schockstarre und lief so

schnell er konnte nach Hause.

Nie wieder ging er zu heiligen

Zeiten wildern.

Der Wilderer und der

Teufel

In St. Lorenz lebte einst ein

großer Wilderer der angeblich

mit dem Teufel im Bunde stand.

Einmal wollte ein Knecht mit

ihm auf die Jagd gehen. Der

Wildschütz lud ihn ein, mit ihm

am nächsten Morgen ins Wart-

berger Holz jagen zu gehen.

Jedoch in der Früh sagt er plötz-

lich: „Wir können dort nicht

hin, dort sitzt heute der Jäger!“

Nun wollte der Knecht nachse-

hen gehen ob dies stimmte. Und

tatsächlich saß dort schon der

Jäger. Das konnte der Wilderer

aber nur gewusst haben, wenn

er mit dem Teufel im Bunde

war.

Ein anderes Mal soll der Wil-

derer sogar ein Feuer mit Was-

ser gelöscht haben, dass er in

einem Sieb herantrug.

Als der Mann nun im Sterben

lag, wurde aus Versehen um ei-

nen Priester geschickt. Der erste

und der zweite Priester schaff-

ten es vor lauter Wasser auf

der Straße nicht zum Wilderer.

Als der dritte Priester es end-

lich geschafft hatte und gerade

zur Haustüre eintreten woll-

te, ertönte eine Stimme: „Den

wechan kriag i?“ Der Priester

ging verkehrt hinaus und sag-

te dabei: „Den zweiten!“. Der

Zweite aber war das Allerhei-

ligste das er trug und da fuhr der

Teufel aus dem Zimmer und es

stank auf einmal so stark nach

Schwefel, dass es nicht zum

Aushalten war. Da wussten alle,

der Wilderer war wirklich mit

dem Teufel im Bunde gewesen.

SAGE

AUS DEM MONDSEELAND