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Aktuelle Rundschau

Seite 5

Juli 2017

E

s gibt wohl keine vernünftigere Maßnahme gegen den um sich greifenden Trend, genießbare Le-

bensmittel wegzuwerfen, als Sozialläden. Hier werden die Lebensmittel zu günstigen Preisen an

Menschen verkauft, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben können. In

Straßwalchen gibt es seit fünf Jahren den Sozialladen SOLEart.

Euro ausgeben und einkaufen

können sie jeden Dienstag von

16 bis 18 Uhr und jeden Freitag

von 9 bis 12 Uhr.

„Verwenden statt verschwen-

den“ ist das Motto. Und obwohl

der Sozialladen inzwischen

gut funktioniert, könnten noch

Lebensmittel, Körperpflege-

produkte und Gebrauchsge-

genstände gebraucht werden.

„Vielleicht gibt es ein paar hei-

mische Unternehmen, die uns

unter die Arme greifen möch-

ten“, sagt Resi Wallerstorfer.

Wer sich selbst ein Bild vom

SOLEart-Sozialladen, für den

übrigens der Schauspieler Karl

Merkatz von Anfang an die

Schirmherrschaft übernommen

hat, machen möchte, der kann

das am 7. Juli zwischen 14 und

18 Uhr tun. Da nämlich gibt es

im Geschäftslokal in der Lin-

zerstraße 9 einen Flohmarkt für

Secondhand-Bekleidung.

Weitere Informatio-

nen erteilt das Ser-

vice- und Familienbü-

ro Straßwalchen im Senioren-

wohnhaus,

Telefonnummer:

06215/5308 (Daniela Vsol).

Oder Resi Wallerstorfer, Tel.:

0664/1446138.

175.000 Tonnen genießbare

Lebensmittel werden in Öster-

reich jährlich weggeworfen.

Viele davon einfach nur, weil

sie falsch ettikettiert sind, Ver-

packungsschäden haben oder

das Ablaufdatum nahe ist. Das

ist die eine Seite.

Auf der anderen Seite gibt es

viele Menschen, für die der täg-

liche Lebensmitteleinkauf eine

kaum überwindbare finanzielle

Hürde darstellt. Ein Bindeglied

zwischen diese beiden Seiten

sind Sozialläden, wie SOLEart

in Straßwalchen einer ist. Hier

können bedürftige Menschen

aus Straßwalchen, Neumarkt,

Schleedorf, Friedburg-Lengau,

Lochen, Pöndorf und Oberho-

fen einkaufen.

„Viele die zum ersten Mal

zu uns kommen staunen und

wundern sich, dass es bei uns

ausschaut, wie in jedem ande-

ren Geschäft auch“, sagt Resi

Wallerstorfer, seit der ersten

Stunde mit dabei und nach wie

vor eine der treibenden Kräfte

hinter diesem Projekt. In den

Vitrinen liegen appetitlich die

Lebensmittel und das Ange-

bot ist beinahe so groß wie in

jedem anderen Geschäft. Nur

die Preise sind günstiger und

so kosten die Lebensmittel und

Haushaltsartikel bei SOLEart

ungefähr nur ein Drittel oder

Viertel gegenüber einen norma-

len Geschäft. „Das heißt in der

Praxis: Wer bei uns um zehn

Euro Einkauf bekommt Waren

im Wert von bis zu 40 Euro“,

rechnet Resi Wallersdorfer vor.

Wer darf einkaufen?

Wer aber darf jetzt bei SO-

LEart einkaufen? Derzeit sind

es rund 250 Menschen aus der

Region. Die verdienen monat-

lich nicht mehr als 845 Euro

wenn sie alleine leben oder

1.268 Euro als Paar. Pro Ein-

kauf dürfen sie zehn bis 30

STRASSWALCHEN:

Seit fünf Jahren gibt es den Sozialladen SOLEart - Flohmarkt am 7. Juli

Da schaut´s ja aus, wie in

einem ganz normalen Geschäft

Groß und vielfältig ist das Angebot

im SOLEart-Sozialladen.

Bild: Rule