VOLLMOND 1-2022

VOLLMOND 1/2022 3 bei denen es nicht schadet, sie einmal zu hinterfragen. Des- halb bemühe ich mich auch, dass in meinem „Kernteam“ Menschen jeden Alters mit- arbeiten. Quasi vom Jugend- lichen bis zum Rentner. Weil die kennen die Probleme und Anliegen ihrer Generation am besten. Sie sind erst seit ein paar Jahren in der Politik und bezeichnen sich selbst als Quereinsteiger. Pfarl: Stimmt, ich bin auch ein Quereinsteiger. Und wenn ich jetzt ganz ehrlich bin, war ich zwar nie abgeneigt, Bür- germeister zu werden. Aber dass es dann doch so schnell gegangen ist, kam völlig un- erwartet. Eigentlich hätte ich erst in zehn Jahren damit ge- rechnet. Was hat ihre Familie zu die- ser Entscheidung gesagt? Pfarl: Meine Frau hat mich bestärkt. Als ich nach Haus gekommen bin und ihr erzählt habe, dass ich eventuell Bür- germeister werden könnte, hat sie nur gemeint: Dann mach es, weil worauf willst du war- ten, wenn du jetzt gebraucht wirst? Aber nicht nur für die Fami- lie ist so eine Entscheidung einschneidend. Auch der Arbeitgeber ist davon be- troffen. Pfarl: Natürlich. Ich bin in Neumarkt bei der Firma Bai- er-Technik als Produktionslei- ter angestellt und habe natür- lich auch mit dem Firmenchef über meine Pläne gesprochen. Der hat volles Vertrauen zu mir und gemeint: „Du wirst das schon schaffen.“ Wenn wir jetzt das Rad der Zeit um ein halbes Jahr zurückdrehen und Sie mit der heutigen Erfahrung jemand fragen würde, ob Sie Bürgermeister werden wollen. Was würden Sie sa- gen? Pfarl: Ja. Ein bedingungslo- ses „Ja“ wäre meineAntwort. Weil ich jetzt nach den ersten Monaten schon gesehen ha- be, dass ich Freude an dieser Aufgabe habe. Natürlich bin ich nicht so blauäugig um zu glauben, dass das immer so sein wird. Es werden auch Situationen auf mich zu- kommen, die weniger erfreu- lich sind. Eines aber kann ich versprechen: Ich werde mich immer strikt an die Gesetze halten und danach meine Entscheidungen tref- fen. Damit alles transparent bleibt, plane ich auch regel- mäßige Bürgerinformationen im großen Kreis. Ich denke da spontan an so etwas wie einen „Neujahrsempfang“, zu dem ich alle einlade. Interview: Rupert Lenzenweger ster als geplant Pfarl neuer Ortschef von Zell am Moos

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