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Aktuelle Rundschau

Seite 5

Oktober 2016

SEEKIRCHEN:

Am Sonntag können die Bürger ihre Meinung sagen

Hofwirt oder ein Platz der Begegnung ...?

... Diese Frage stellen sich mo-

mentan viele Gemeindebür-

ger in Seekirchen, denn am 25.

September findet das Bürger-

begehren über den Abriss oder

Erhalt des Hofwirtes statt.

Für die einen ist der Hofwirt

Tradition und unverrückbar mit

dem Ortsbild. Für die anderen

ist er ein finanzielles Fass.

Für den Erhalt und Sanie-

rung des Hofwirt sind die ÖVP,

SPÖ, FPÖ und die FWS. Für

den Abriss hingegen ist die

zweitstärkste Partei in Seekir-

chen, die LESE. Auf ihre Initi-

ative hin findet am 25. Septem-

ber das Bürgerbegehren statt.

Der Hofwirt wird urkundlich

das erste Mal im Jahr 1437 er-

wähnt, denkmalgeschützt ist

das Gebäude allerdings nicht.

Bei einem Erhalt des Gebäu-

des ist momentan geplant, den

Hofwirt außen so zu erhalten

wie er ist. Einzig die Fassade

sollte wieder ihren ursprüngli-

chen Braunton erhalten.

Das Siegermodell des Archi-

tektenwettbewerbs sieht eine

Gaststube dort vor, wo jetzt

auch die Gaststube ist. Links

neben dem Haupteingang

könnte eine Genusskreisle-

rei mit heimischen Produkten

Platz finden. Der Saal wird

saniert und in Zukunft von

der Gemeinde koordiniert und

jährlich subventioniert. Mehr

als zwei Millionen Euro soll

die Sanierung nicht kosten.

Bei einem Abriss des Ge-

bäudes sollte ein Platz der

Begegnung als Kernstück der

Begegnungszone

errichtet

werden. Die Engstelle für den

Straßenverkehr würde entfernt

und der Platz vor dem Hofwirt

und auf der gegenüberliegen-

den Straßenseite würde gänz-

lich neu gestaltet werden. Die

Straße soll in einem Bogen um

den neuen großen Platz herum-

geführt werden. Die Politiker

der LESE glauben, dass dafür

Kosten von nur 300.000 Euro

anfallen würden.

Sollte die Mehrheit der Bür-

ger beim Bürgerbegehren tat-

sächlich für einen Platz der

Begegnung sein, heißt dies

aber nicht automatisch, dass

der Hofwirt abgerissen wird,

sondern lediglich, dass der Ab-

riss des Hofwirtes noch einmal

von der Gemeindevertretung

behandelt werden muss.

Vorsicht ist bei der Abstim-

mung auf alle Fälle geboten,

weil die Formulierung auf dem

Stimmzettel etwas unglück-

lich ausgefallen ist. Wortlaut

am Stimmzettel: Anstelle des

Gebäudes Hauptstraße 23

(Hofwirt) wird ein Platz der

Begegnung als Teil der Begeg-

nungszone errichtet. Egal wie

das Bürgerbegehren ausgeht, in

Summe kostet es der Stadtge-

meinde Seekirchen über 30.000

Euro, da Plakate, Druckkos-

ten und Personalkosten alleine

durch die Stadtgemeinde finan-

ziert werden müssen.

Seltene Einigkeit in Seekirchen:

Hermann Kirchmeier (FPÖ), Diet-

richMarius (FWS), BürgermeisterinMonika Schwaiger (ÖVP), Kon-

rad Pieringer (ÖVP) und Franz Danko (SPÖ).

Bild: Nicole Lenzenweger