

Juli 2016
inst fuhr eine
Gräfin in ih-
rer prächtigen,
goldenen Kut-
sche von Som-
merholz Rich-
tung Wildeneck.
Der Weg zwischen Sommer-
holz und Wildeneck war gut
zu befahren, nur an einer Stelle
war der Boden etwas sump-
fig. Just an dieser Stelle hörte
der Kutscher die Glocken der
Sommerholzer Kirche läuten.
Wie es sich gehörte, zog er sei-
nen Hut vom Kopf. Die Gräfin
fragt ganz ärgerlich warum er
das tue. Der Kutscher antwor-
tet: „Weil es in Sommerholz
zum Gebet geläutet hat.“ Da
sagt die Gräfin spöttisch und
wütend: „Zieht er den Hut ab,
soll er gleich zum Teufel fah-
ren!“ Wie geheissen, setzte der
Kutscher den Hut wieder auf.
Doch plötzlich wieherten die
Pferde und zogen ganz schwer
an der Kutsche. Der Kutscher
sah nach unten und traute sei-
nen Augen nicht: Die Räder
sanken langsam immer weiter
in den Boden hinein. Er sprang
ab und schnitt gerade noch
rechtzeitig die Pferde los. Die
Gräfin wollte nicht aussteigen
und ging mit ihrer goldenen
Kutsche gemeinsam unter.
Wanderung zur
goldenen Kutsche
Von Mondsee führt ein mar-
kierter Wanderweg (Alpenver-
einsweg Nr. 8) hinauf zur Holz-
kirche auf dem Kolomansberg,
dann weiter zum Kolomanstaf-
erl und schließlich den Bergrü-
cken entlang bis zur Kirche in
Sommerholz.
Heute ist die Stelle, an der die
goldene Kutsche versunken ist,
am Weg zur Kolomanskirche
mit einer Gedenktafel markiert.
Und wer auf der meist feuchten
Senke springt kann hören, dass
der Boden hohl klingt, ganz so
als ob sich etwas darunter ver-
birgt.
Sagenquelle
Buch: Wundersames Mond-
seeland. Sagen, Legenden, Er-
zählungen für Kinder und Er-
wachsene. Gesammelt und neu
erzählt von Anton Reisinger, il-
lustriert von Agneta Gräfin von
Almeida, Verlag omnipublica,
ISBN-10: 3-9502162-4-3, Eu-
ro 14,00
Verkauf: Museum Mondsee-
land, neben der Basilika.