Der Flachgau ist bald die Nummer 1

Salzburgs Bevölkerung wächst nach wie vor konstant: Mit 5.780 Neugeborenen im Jahr 2019, dem zweithöchsten Wert seit 2010, wurde sogar trotz der höchsten Sterberate seit 1961 (4.731 Sterbefälle) eine Geburtenbilanz von plus 1.049 erreicht. Die Landeshauptstadt ist mit rund 155.000 Einwohnerinnen und Einwohner noch der bevölkerungsstärkste Bezirk. Der Flachgau befindet sich aber bereits auf der Überholspur und wird in den nächsten Jahren Nummer eins. Auch 2019 gab es im Flachgau mehr Geburten als in der Stadt Salzburg.
5.780 Neugeborene gab es landesweit im Jahr 2019, die meisten davon im Flachgau (1.617) und in der Landeshauptstadt (1.522).
Die Bevölkerungsstatistik für das Jahr 2019 birgt folgende Eckpunkte: Im Bundesland Salzburg gab es im vergangenen Jahr – also vor Corona-Zeiten – 4.731 Sterbefälle. Das ist die höchste Anzahl seit 1961. Gegenüber 5.780 Neugeborenen, dem zweithöchsten Wert seit 2010, ergibt das eine Geburtenbilanz von plus 1.049. „Das liegt zwar leicht über dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre. Von starken Jahrgängen wie etwa 1968 mit 8.044 Babys bei damals nur 387.185 Einwohnerinnen und Einwohnern, ist das jedoch weit entfernt“, betont Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.
„Baby-Boom“ im Flachgau
Apropos Babys: Im Jahr 2019 kamen mit 1.617 mehr Babys im Flachgau zur Welt als in der Landeshauptstadt (1.522). Danach folgen der Pinzgau mit 926 Neugeborenen, der Pongau (871), Tennengau (679) und Lungau (165). Die Mädchen waren einzig im Pinzgau in der Überzahl. Hier kamen im Vorjahr 474 Mädchen und 452 Buben zur Welt. Im Flachgau waren es 875 männliche Neugeborene und 742 weibliche, in der Stadt Salzburg war das Verhältnis 785 zu 737 zugunsten der Buben, im Pongau 442 zu 429, im Tennengau 376 zu 303 und im Lungau 85 zu 80.
558.410 Salzburgerinnen und Salzburger
558.410 Personen wohnten am 1. Jänner 2020 im Land Salzburg. Das entspricht einem Zuwachs von 3.189 Personen über das Jahr 2019. Dieser Anstieg von 0,57 Prozent entspricht annähernd dem mittleren Wachstum der vergangenen zehn Jahre von 0,59 Prozent.
„Wachablöse“ in zwei bis drei Jahren
Bevölkerungsreichster Bezirk ist nach wie vor die Landeshauptstadt mit 155.021 Menschen (1. Jänner 2020). Dies entspricht 27,8 Prozent der gesamten Bevölkerung des Landes. „Dieser Anteil blieb in den vergangenen 20 Jahren nahezu unverändert“, weiß Filipp. Der Flachgau hat aber stetig aufgeholt und liegt mittlerweile bei 153.492 Einwohnerinnen und Einwohnern, nur noch 1.529 hinter der Landeshauptstadt. Im Jahr 2002 betrug der Unterschied noch fast 8.000 Menschen. Der Anteil des Flachgaus am gesamten Bundesland stieg von 26,3 Prozent (im Jahr 2002) um 1,2 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent (2020). Sollte diese Entwicklung so weitergehen, wird der Flachgau die Landeshauptstadt in zwei bis drei Jahren als bevölkerungsreichsten Bezirk ablösen.
Weniger Bevölkerungswachstum im Süden
Der Bezirk Hallein wächst ebenfalls stärker als die Landeshauptstadt und konnte in den vergangenen zehn Jahren um 7,0 Prozent auf 60.824 Einwohnerinnen und Einwohner zulegen. Deutlich langsamer als die Landeshauptstadt und ihr „Speckgürtel“ wachsen die Gebirgsgaue: 4,1 Prozent Wachstum für den Bezirk Zell am See auf 87.628 und 4,0 Prozent für den Bezirk St. Johann im Pongau auf 81.194 liegen unter dem landesweiten Wert von 6,0 Prozent. Der Lungau hat in diesem Zeitraum 668 Bürgerinnen und Bürger verloren und liegt nun bei 20.251. Das sind 3,2 Prozent weniger als 2010.
Salzburg österreichweit genau im Mittel
Mit der Zunahme von um 31.680 Personen (6,0 Prozent) seit 2010 liegt Salzburg im Bundesländervergleich genau in der Mitte auf Rang vier und nahe am Wert für Gesamt-Österreich von 6,6 Prozent. „Das größte Wachstum der vergangenen zehn Jahre gab es in Wien mit 13,1 Prozent, vor Vorarlberg mit 7,8 Prozent. Schlusslichter sind die Steiermark mit 3,8 Prozent und Kärnten mit 0,6 Prozent Wachstum“, so Gernot Filipp über den Bundesländervergleich.