„Ich hüpfe nur zu Silvester in den See“

Es gibt wohl kaum einen anderen Tag im Jahr an dem so viele Menschen alljährlich ein Ritual pflegen, wie zu Silvester. Für die einen gibt es keinen Jahreswechsel ohne „Dinner for one“. Andere könnten sich den letzten Tag des Jahres nicht ohne Fondue vorstellen. Und dann gibt es noch ganz Hartgesottene, die sich am Silvestertag im Seehamer Strandbad in die kalten Fluten des Obertrumer Sees werfen. Seit fast eineinhalb Jahrzehnt gibt es dieses Silvesterschwimmen und Christiane Moser ist seit dem ersten Mal mit dabei.

Sie waren tatsächlich bei jedem Silvesterschwimmen mit dabei?

Moser: Ja, ich bin von Anfang an dabei. Ich habe kein Jahr ausgelassen. Und selbst in den Corona-Jahren bin ich am letzten Tag des Jahres in den Obertrumer See gehüpft, obwohl es offiziell natürlich kein Silvesterschwimmen gab. Ich war aber nicht die Einzige, die auch in diesen Jahren die Tradition hoch gehalten hat.

Gehen Sie auch sonst regelmäßig im Winter schwimmen, so wie es manch andere Teilnehmer am Silvesterschwimmen tun?

Moser: Nein. Nur am Altjahrestag gehe ich im See schwimmen. Für mich ist das eine einmalige Aktion im Winter.

Empfinden Sie das Wasser immer als gleich kalt, oder gibt es spürbare Unterschiede?

Moser: Im Wasser weniger, aber heraußen schon. Mir kommt vor, da merkt man jedes Grad Unterschied. Heuer war der Sand besonders kalt. Da wird das Warten auf den Startschuss dann zu einer recht eisigen Angelegenheit.

Und das Gefühl danach?

Moser: Einfach herrlich. Es ist unbeschreiblich. Weil mein Mann heraußen mit dem großen Handtuch wartet, ist mir auch nicht lange kalt. Aber der warme Tee danach gehört für mich genauso zu Silvester, wie der Sprung in die Fluten selbst.

Interview: Rupert Lenzenweger