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laubt man der Geschich-

te, dann verdankt das

steierische Joglland sei-

nen Namen Maria The-

resia. Sie war einst

im Südosten der Stei-

ermark mit der Kutsche

unterwegs, als sie die fleißigen

Bauern auf den Feldern arbei-

ten sah. Die Erzherzogin ließ

die Kutsche halten und frag-

te den ersten Bauern nach sei-

nem Namen. „I bin der Jogl“,

sagt dieser. Und auch der Zwei-

te, der Dritte und der Vierte hie-

ßen „Jogl“ und so taufte Maria

Theresia diesen Landstrich Jo-

glland. Was Maria Theresia

nicht wusste: Jogl war schlicht-

weg die Abkürzung für Jakob.

So hießen die Bauern nämlich

wirklich und auch nur deshalb,

weil die wichtigste Stadt der

Region St. Jakob war.

St. Jakob gibt es immer noch.

Die wichtigste Stadt ist es aber

beileibe nicht mehr. Das Jogl-

land ist zusammengewachsen

zu einem Landstrich, der vor

mehr als hundert Jahren von

denWienern für die Sommerfri-

sche entdeckt wurde und jahr-

zehntelang für die Hauptstädter

zu den beliebtesten Ausflugs-

und Urlaubszielen gehörte. Bis

Mitte der Sechzigerjahre des

vergangenen Jahrhunderts Ita-

lien in Mode kam...

Jetzt setzt das Joglland auf

sanften Tourismus und ent-

puppt sich damit als Paradies

für Motorradfahrer. Es herrscht

wenig Verkehr auf den Straßen

zwischen dem Wechselgebiet

und der steirischen Weinstra-

ße. Und die Autofahrer die un-

terwegs sind, haben durchaus

Verständnis für fremde Mo-

torradfahrer. Da gibt es kein

Hupkonzert, wenn sich eine

Gruppe Motorradfahrer an ei-

ner Kreuzung einmal nicht auf

Anhieb darüber einig ist, in

welche Richtung abgebogen

werden soll.

So ist die ganze Region.

Hektik ist ein Fremdwort. Da-

für werden Gastfreundschaft

und Hilfsbereitschaft groß ge-

schrieben.

Wenigzell liegt im Herzen

des Jogllandes. Von hier aus

lassen sich die herrlichsten

Touren starten. So sind es nur

wenige Kilometer bis zumAlpl.

Ein breiter Hügel, der sich von

beiden Seiten über eine kurvi-

ge Straße mit mehreren Keh-

ren erklimmen lässt. Wer oben

Zwischen Apfel

und Weingärten

Spuren des

G

Die ersten

warmen Tage

und das

Motorrad

ausgewintert.

Also höchste

Zeit, um die

Touren für

2016 zu

planen.

Vielleicht ins

Joglland?

Gemütlich auf wenig befahrenen Nebenstraßen

durch das südoststeirische Apfelland und die Wein-

straße. Da schlägt das Herz jedes Tourenfahrers höher.

Bilder: Bernadette Lenzenweger

Treffpunkt Dorfplatz Wenigzell.

Von hier aus lassen sich die

schönsten Touren durch das Joglland starten.

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Fahrtwind

Mai 2016