

FAHRTWIND
„Fotografieren Sie mich ruhig. Das machen alle.“ Der alte Bastler in Pappenheim zimmert in
seiner Auslage Puppenküchen.
Pappenheim ist das westliche Tor ins Altmühltal in der Eich-
stätter Alb.
Burgen begleiten den Reisenden durchs Wiesenttal.
Wenn im „Schlenkerla“-Bräuhaus
Zwiebeln mit Faschiertem gefüllt,
J
etzt ist es ja so: Bier? Reine Geschmackssache. Weil
wer hat das noch nicht erlebt: Mit jeder Halben
schmeckt der zunächst ungewohnte Gerstensaft besser
und spätestens nach dem dritten Glas sagst „passt
schon“. Und trotzdem gibt´s eine Ausnahme. „Schlen-
kerla“ heißt das Bier, das jeden Rahmen sprengt und
für unseren Geschmack auch nach der dritten Halben
noch nicht richtig schmeckt. Sag das aber nie in Bam-
berg laut.
„Schlenkerla“ ist eine Bam-
berger Spezialität. Ein Bier
das nach altem Geselchten
schmeckt. Anders kann man
das als Laie nicht sagen. Na-
türlich dürfen das die Bam-
berger jetzt nicht hören. Weil
die stellen sich reihenweise
um das „Schlenkerla“ an und
wenn spätestens ab dem frühen
Abend Gaststuben und Biergär-
ten beim „Schlenkerla-Bräu“
zum Bersten voll sind, wird das
Bier aus den Fenstern gereicht.
Dann verstopfen die vielen
Biertrinker die Gasse vor dem
Braugasthof und es gibt kein
Durchkommen mehr.
Nach Bamberg sind wir bei
unserer Motorradreise durch
die Fränkische Schweiz ge-
kommen. Die verzückt die
Zweiradfahrer weniger wegen
ihrer geschmeidigen Kurven,
wegen hoher Pässe oder zahl-
loser Serpentinen. Die Fränki-
sche Schweiz hat andere Gus-
tostückerl zu bieten. Sanfte
grüne Hügeln mit vielen ge-
schichtsträchtigen Burgen dar-
auf. Weiche Täler entlang der
jungen Wiesent, die in Nürn-
berg in die Regnitz mündet,
und herzige Städtchen, die mit
ihren vielen Fachwerkhäusern
ein bisschen an die Landschaft
einer Modelleisenbahn erin-
nern.
Die Fränkische Schweiz ist
Teil der Fränkischen Alb. Eine
Mittelgebirgslandschaft,
die
sich vom Nördlinger Ries über
Ingolstadt bis nach Bayreuth im
Wo das Bier