

Jänner 2018
Seite 18
Weihnachten im Flachgau
Helfer beim Perchtenlauf Neumarkt
A
m 5. Dezember fand
wie jedes Jahr der
Neumarkter Perchtenlauf
statt. Mit zwei Freunden
konnte ich mir einen schö-
nen Schaulauf ansehen, das
anschließende freie Lau-
fen „Perchtentreiben“ nahm
für mich leider ein frühzeiti-
ges Ende. Als ich mich um-
drehen wollte, um zu schau-
en, was sich hinter mir tut,
sprang meine Kniescheibe
heraus und ich fiel zu Boden.
Ein Percht sah mein Mißge-
schick aus eini-
ger Entfernung
und rannte so-
fort zu mir, um
mir Hilfe anzu-
bieten und mir
wieder auf die
Beine zu helfen.
Auch ein Ordner dieser Grup-
pe eilte herbei. Beide erkun-
digten sich mehrmals, ob je-
mand daran schuld sei, bzw.
ein Percht dafür verantwort-
lich ist. Dies war nicht der
Fall! Meine Freunde organi-
sierten einen Feuerwehrmann
aus Neumarkt, der sofort zur
Stelle war und
sich um Rettung
und deren sichere
Zufahrt ins Zen-
trum kümmerte.
Zwei Damen, die
ebenfalls als Be-
sucher am Lauf
in Neumarkt waren, boten
mehrmals ihre Hilfe an und
versuchten alles, damit es mir
besser ging.
L
eider habe ich wegen mei-
ner Schmerzen vergessen,
mich zu bedanken. Es ist al-
les sehr schnell gegangen und
mir war ziemlich übel, jedoch
war mir eines sehr bewusst:
Es sind scheinbar an die-
sem Abend lauter wunderba-
re Menschen in meiner Nähe
gewesen. Vom Percht, der mir
in voller Montur auf der nas-
sen Straße in Neumarkt kniend
seine Hilfe angeboten hat und
mir so viel Aufmerksamkeit
und Zeit schenkte, obwohl er
und seine „Perchtenkollegen“
gar nichts damit zu tun hatten.
Der Ordner, der bei uns ste-
hen blieb und ebenfalls hel-
fen wollte. Die beiden Damen,
die sich so nett um mich küm-
merten, die Neumarkter Feu-
erwehr und natürlich die Sa-
nitäter des RK Straßwalchen.
Alle waren und sind Engel für
mich und Helden des Allta-
ges! Mein aufrichtiges DAN-
KESCHÖN an jeden Einzel-
nen von Ihnen. Leider kenne
ich weder Namen noch Adres-
se, um mich persönlich zu be-
danken. Deshalb hoffe ich aus
ganzem Herzen, diese Wor-
te finden ihren Weg zu den Be-
treffenden. Jeder Einzelne hat
an diesem Abend gezeigt, dass
die Perchtenläufe ein Ort des
Brauchtums sind und was aus
ihnen gemacht wird, hängt von
jedem Einzelnen ab. Nächs-
tenliebe, Herzlichkeit, Hilfsbe-
reitschaft, Trost und Mensch-
lichkeit stecken unter einer
Perchtenmaske, in einer Uni-
form und ganz normaler Klei-
dung. Jeder kann für einen an-
deren da sein und zum Helden
werden.
Manuela Steinbacher
Friedburg