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Aktuelle Rundschau

Seite 17

August 2016

2016

... die dann zur „Geldservice Austria“ gebracht werden. Und weil

das täglich 700.000 Münzen sind, sind Stapler notwendig, um die

vielen Münzen bewältigen zu können.

Alle Bilder: Rule

Die Münzen werden gezählt und überprüft. Schmutzige Geld-

stücke werden eingezogen und ausgetauscht.

L

enas Münzen und Schei-

ne bleiben nur kurz bei der

Sparkasse. Schon wenige Stun-

den nachdem das Sparschwein

geleert wurde, tritt das Geld

in einem gesicherten Trans-

porter den Weg nach Salzburg

an, wo es bei der „Geldservice

Austria“ landet. Das ist eine

Tochterfima der Nationalbank

und die bekommt täglich rund

700.000 Münzen und 400.000

Banknoten angeliefert.

„Bei uns wird das Geld dann

gezählt und sortiert. Die Mün-

zen werden schließlich in Rol-

len verpackt und die Banknoten

eingeschweißt und spätestens

nach ein paar Tagen wieder

in Umlauf gebracht“, erklärt

GSA-Landesdirektor Michael

Lanik. Freilich, was so einfach

klingt, funktioniert nicht im-

mer so reibungslos. Oft sind

Münzen verdreckt. Die werden

aus dem Verkehr gezogen und

durch neue ersetzt. Sind sie al-

lerdings beschädigt, gibt es kei-

nen Ersatz. „Das wird dann der

Münze Austria gemeldet, wo

eine neue Münze dafür geprägt

wird“, erklärt Lanik weiter.

Das heißt aber auch, dass der

Bank oder der Firma, die diese

Münze angeliefert hat, nichts

gutgeschrieben wird. Ganz

nach dem Motto: Den Letzten

beißen die Hunde. Etwas an-

ders ist es bei Banknoten. Die

werden ersetzt, solange mehr

wie die Hälfte vom Geldschein

erhalten ist.

E

in Geldschein muss aber

nicht immer beschädigt

sein, um bei der GSA ausge-

tauscht zu werden. Es kann

auch sein, dass es neue Serien

gibt. So wie derzeit. „Der Fün-

fer und der Zehner sind schon

ausgetauscht. Beim Zwanziger

sind wir gerade dabei und im

April kommenden Jahres wird

mit dem Fünfziger begonnen“,

weiß Michael Lanik. Bis 2018

sollten dann alle Scheine von

der neuen Serie 2 sein. Bis auf

den Fünfhunderter. Der wird

nämlich komplett verschwin-

den. „Das heißt aber jetzt nicht,

dass jemand um sein Geld

fürchten muss. Auch wenn kei-

ne neuen Fünfhunderter mehr

in Umlauf kommen. Die alten

Scheine behalten für alle Ewig-

keit ihren Wert und können

auch immer umgetauscht wer-

den“, beruhigt Lanik.

U

nd was geschieht mit

den Scheinen, die aus

dem Verkehr gezogen wer-

den? Die werden geschred-

dert und in kleine Ballen ge-

presst. Nur wenige Zentime-

ter hoch und nicht einmal

handflächengroß kann so ein

Ballen schon einmal 30.000

Euro wert sein. Theoretisch

halt, weil praktisch ist ja je-

der Schein in millimeterklei-

ne Teile zerrissen.

Die Weltsparwoche bedeutet

nicht nur für den Sparefroh und

die Mitarbeiter in den Bankfi-

lialen Mehrarbeit. Auch bei der

GSA macht sich die Sparfreu-

digkeit bemerkbar. Vor allem

die Münzen werden in den

Tagen nach dem Weltspartag

schlagartig mehr. „Wir bekom-

men dann ungefähr doppelt so

viel Geld angeliefert, wie wäh-

rend des restlichen Jahres“,

plaudert Lanik aus der Praxis.

Und kaum ist der Andrang nach

der Weltsparwoche überstan-

den, beginnt auch schon das

Weihnachtsgeschäft und da ist

dann auch außergewöhnlich

viel Geld im Umlauf.

D

er kleinen Lena hingegen

ist das egal. Weil ihr neues

Sparschwein füllt sich wieder

schön langsam. Weil Oma und

Opa sind spendabel und lassen

schon einmal für eine gute No-

te oder einen fleißigen Hand-

griff den einen oder anderen

Euro springen. Und woher der

kommt, wissen wir jetzt.

Rupert Lenzenweger

Hier landen die Münzen aus dem Sparschwein. Der Apparat auf dem Bild links zählt, sortiert

und überprüft die Münzen auf Echtheit, die in Säcken angeliefert werden (Bild rechts).