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Februar 2017

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Vorgestellt

Hans Endesgrabner

„Troadkast´n“-Wirt in Oberhofen

geboren am 6. Jänner 1960

Das Rauchhaus wird an seinem jetzigen Standort errichtet und in der Folge mit Nebengebäuden zum „Freilichtmuseum

Mondseer Rauchhaus“ ausgebaut.

Die Pfarre Mondsee und die Diözese Linz stellen die Hilfbergkirche der „evangelischen Tochtergemeinde A.B.“ für

Gottesdienste zur Verfügung. Die evangelischen Christen waren mit dem Flüchtlingsstrom gegen Ende des zweiten

Weltkrieges nach Mondsee gekommen. Seit 1976 haben sie eine eigene Kirche in der Herzog-Odilo-Straße.

In Oberhofen wird der Neubau des Gemeindeamtshauses unter Bürgermeister Meindl fertiggestellt.

Im Mondsee wird nahe der Seeache damit begonnen, professionell Fundstücke aus der Pfahlbauzeit in Sicherheit zu bringen.

Möglich macht dies eine Tauchergruppe aus Salzburg, die den Mitarbeitern des Heimatmuseums bei diesen wissenschaftlichen

Arbeiten hilft.

Die Polizeimusik aus Salzburg sorgt beim Mondseer Seefest für die musikalische Unterhaltung.

Geboren wurden sonst noch:

Helmut Pichler, Weltenbummler aus Gosau; Harald Krassnitzer, Schauspieler; Wolf Haas,

Schriftsteller; Jogi Löw, deutscher Fußballtrainer; Nena, deutsche Sängerin; Jennifer Rush, amerikanische Sängerin.

WAS WAR 1960 SONST NOCH LOS

IM MONDSEELAND?

Nicht ohne meinen Teddy

. Der kleine Hans

im Alter von zwei Jahren.

I

ch kann mich an einen gemütlichen Abend im Troadkast´n erinnern,

der mein musikalisches Weltbild völlig erschüttert hat. Weil bis zu

diesem Tag war für mich die Blockflöte ein Instrument, mit dem dich

Kinder unter dem Christbaum, bei Kindergarten- oder Vorschulfeiern

quälen. Und dann kommt Hans Endesgrabner daher und spielt auf einer

Blockflöte das Trompetenecho. Richtige Musik auf einer billigen Blockflö-

te. Dass das funktioniert, war mir bis dahin nicht bewusst.

Jetzt kannst natürlich sagen: gelernt ist gelernt. Weil beim Hans trifft

das zu. Als Kind hat er schon bei der Oberhofener Trachtenmusik gespielt.

Dann hat er die Musikhochschule in Salzburg besucht und 1976 hat er die

legendären „Die Salzburger“ gegründet. Eine Unterhaltungskapelle der Ex-

traklasse und dazu fällt mir eine weitere Epi-

sode ein. Einmal habe ich Hans Endesgrab-

ner und seine „Salzburger“ in einem Bierzelt

beim Rieder Volksfest erlebt. Da haben sogar

meine Eltern auf den Tischen getanzt. Genau

genommen hat damit der Hans eigentlich

schon zweimal mein Weltbild erschüttert ...

Rieder Volksfest klingt jetzt toll. Für Hans

und seine Musiker war das zur damaligen

Zeit Alltag. Die spielten am Münchner Ok-

toberfest, zogen in Holland von Volksfest zu

Volksfest und waren auf Kreuzfahrtschiffen

in der ganzen Welt unterwegs. „Die Salzburger“ waren aber auch bei großen Stars ein heiß

begehrtes Ensemble und haben mit Rex Gildo, mit Vicky Leandros und Ivan Rebroff ge-

spielt, um nur einige zu nennen. „Obwohl diese Zeit Spaß gemacht hat, habe ich gewusst,

dass ich nicht mein ganzes Leben als Musiker durch die Welt ziehen möchte“, erinnert sich

der Hans. Eh klar, weil damals war er nebenbei auch noch Landwirt und die Idee mit dem

Troadkast´n war schon irgendwo im Hinterkopf.

Mit der Jahrtausendwende hat der Hans dann seinem Leben eine neue Richtung verpasst.

Er hat den Troadkast´n in ein Gasthaus umgebaut und sich selbst zum umtriebigen Wirt

gemacht. Dass dabei die Musik nach wie vor eine Rolle spielt, ist eh klar. Und so geben sich

beim Troadkast´n die Musiker quasi die Klinken in die Hand. Egal ob Andreas Gabalier oder

der junge Slavko Avsenik, ob die Seer oder das Nockalm-Quintett. Beim Hans Endesgrabner

waren sie schon alle.

Rupert Lenzenweger

Hans Endesgrabner.

Aus dem einstigen Mu-

siker ist der Wirt des Troadkast´n in Oberho-

fen geworden.

Bilder: privat