20 Jahre Museum Zinkenbacher Malerkolonie

Das Museum Zinkenbacher Malerkolonie in St. Gilgen am Wolfgangsee feiert heuer mit der Ausstellung „Meister–Werke. 20 Jahre Museum Zinkenbacher Malerkolonie“ sein Jubiläum. „Die Sammlung blickt in diesem Jahr auf seine ununterbrochene Ausstellungstätigkeit über zwei Jahrzehnte zurück und geht dabei bis zu seinen Anfängen, der Schenkung von Lisel Salzer“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

In der diesjährigen Sommerausstellung (bis 4. Oktober) ist erstmals eine Reihe von Gemälden zu sehen, die erst kürzlich restauriert wurden. Diese Restaurierungen sind nicht nur für die Qualität der Präsentation wichtig, sondern tragen auch zur Erhaltung und Konservierung der Bilder für nachfolgende Generationen bei.

Besiegelte Qualität

Das Museum wird vom Verein Zinkenbacher Malerkolonie unter Obmann Günther Friedrich betrieben, die aktuelle Ausstellung wurde von Claudia Baumann kuratiert. „Das Museum Zinkenbacher Malerkolonie trägt seit 2016 das Österreichische Museumsgütesiegel und ist eines von derzeit 31 Salzburger Museen, das diesen anerkannten Qualitätsnachweis erhalten haben. Ich bedanke mich herzlich für das Engagement, das Großteils ehrenamtlich geleistet wird. Dieser Einsatz macht Regionalmuseen wie dieses zu wichtigen Kulturträgern“, so Schellhorn bei seinem Besuch.

Querschnitt durch die Malerei der Zwischenkriegszeit

In der diesjährigen Sommeraustellung werden Werke von Gudrun Baudisch, Ferdinand Kitt und Sergius Pauser sowie Josef Dobrowsky und Alfred Gerstenbrand, Ludwig Heinrich Jungnickel und Franz von Zülow präsentiert. Weiteres sind auch Arbeiten von Georg Ehrlich, Ernst Huber, Ernst August Freiherr von Mandelsloh und Victor Pipal zu sehen.

Künstlerischer Austausch am Wolfgangsee

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler trafen sich in der Zwischenkriegszeit immer wieder am Wolfgangsee auf Einladung von Ferdinand Kitt, der sich in Gschwand niedergelassen hatte. Sie verbrachten dabei viel gemeinsame Zeit in Zinkenbach – im sogenannten „Malschiff“, wie sie es nannten. Darunter auch die Wiener Künstlerin Lisel Salzer, die 1939 in die USA emigrierte. Von 1932 bis 1936 verweilte die Künstlerin im Sommer mit ihren Eltern zuerst in Gmunden, dann in St. Gilgen und schließlich bei der Schriftstellerin Hilde Spiel in St. Wolfgang. Dadurch kam sie auch zur Zinkenbacher Malerkolonie. 2002 erhielt das Museum eine Schenkung zahlreicher Werke von Salzer, die vor 1939 entstanden sind. Diese bilden den wesentlichen Teil des Sammlungsbestandes des Museums. Der Museumsverein Zinkenbacher Malerkolonie, der 1996 gegründete wurde, veranstaltet seit 2001 jährlich Ausstellungen zu den Kunstschaffenden der ehemaligen Malerkolonie.

Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn bei Besuch der Zinkenbacher Malerkolonie in St. Gilgen am Wolfgangsee Im Bild LH-Stv. Heinrich Schellhorn mit dem Leiter Günther Friedrich Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr 22.7.2020