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as ich jetzt erzähle, ist rund 38 Jahre her. Ich war

ein junger Spund und bastelte an einem meiner ers-

ten Berichte für die „Flachgauer Nachrichten“. Da-

bei habe ich Hans-Georg Enzinger kennengelernt.

Seine erste Frage habe ich noch im Ohr, als hätte

er sie mir erst heute morgen gestellt.

„Weißt“, fragte mich der damalige

Gemeindepolitiker von Neumarkt,

„wieso ich Hans-Georg heiße?“

Hm??? Natürlich wusste ich es nicht.

„Weil ich als Baby nicht besonders hübsch war. Und wenn Leute in den Kinderwagen geschaut

haben, sagten sie nur: Ge-oarg“, lachte Hans-Georg herzlich über diesen Witz. Und weil mir

Leute sympathisch sind, die so ehrlich über sich selbst lachen können, wurden wir im Laufe

der vielen Jahre so etwas wie Freunde. Inzwischen bin ich längst kein junger Spund mehr. Und

der Hans-Georg ist kürzlich sogar 80 Jahre alt geworden.

T

rotzdem ist Enzinger nach wie vor das, was ich im landläufigen Sinne als „bunten Hund“

bezeichnen möchte. Ein Mensch, der viele Interessen hat, überall dabei ist, jeden kennt

und immer dann zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird.

Das war schon früher in seinem Beruf als Agraringenieur bei der Landwirtschaftkammer

so. Das war auch in der Politik so, für die er sich schon in jungen Jahren begeistern konnte:

Funktionär der Landjugendgruppe, ab 1974 Gemeindevertreter und von 1984 bis 1989 Bür-

germeister. In dieser Zeit wurde das Facharztzentrum eröffnet, die Umfahrung dem Verkehr

übergeben und der Festsaal gebaut. Nicht zuletzt deshalb wurde ihm auch die Ehrenbürger-

schaft verliehen.

W

enn das Sprichwort vom Ruhestand stimmt, der eigentlich ein Unruhestand ist, dann

trifft das ganz sicher auf Hans-Georg Enzinger zu. 80 Jahre alt. Na und? Er fährt

viel mit dem E-Bike, geht leidenschaftlich gerne auf Reisen, greift zum Fotoapparat und

ist nach wie vor so etwas wie ein wandelndes Geschichtsbuch, wenn es um unsere Hei-

mat geht.

Und da sind dann auch noch seine Frau Hilde, seine beiden Töchter Eva Maria und Christa

und die drei Enkel Lena, Sophia und Simon. „Ich war stets ein Familienmensch und hätte mir

ein Leben ohne meine Familie nie vorstellen können”, sagt Enzinger.

Rupert Lenzenweger

Vorgestellt

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In Salzburg

In der Stadt Salzburg gibt es 617 Pkw, 210 Lkw und 36 Omni-

busse, sowie 363 Motorräder, davon 139 mit Beiwagen.

Das später als „kleines Festspielhaus“ bezeichnete Gebäude wird

weiter ausgebaut.

In Zell am See finden die 5. Akademischen Welt-Winterspiele

statt. Sie dauern eine Woche.

Mit Ende des Jahres gibt es in Salzburg 9.350 unterstützte

Arbeitslose.

Attila Hörbiger spielt nach drei Saisonen zum letzten Mal den

Jedermann auf dem Domplatz.

Die Filmschauspielerin Marlene Dietrich pachtet die Pension

Schweizerhof in St. Gilgen.

Im Flachgau

Die Sparkasse Neumarkt wird von der Salzburger

Sparkasse übernommen.

Der britische Regent Edward VIII. verlässt das Land-

haus zu Appesbach am Wolfgangsee, in das er sich nach

seiner Abdankung eingemietet hatte.

In Oberndorf wird die Stille-Nacht-Kapelle eröffnet.

In Neumarkt findet ein großes Blasmusikfest anlässlich

des zehnjährigen Bestehens des Musikvereins statt.

Johannes Freumbichler gelingt mit seinem „Salzburger

Bauernroman“ Philomenia Ellenhub der erste Erfolg.

Nach der Heldenehrung löst sich die Trachtenmusikkapelle

Straßwalchen auf.

Was war 1937 sonst noch los?

Hans-Georg als Sechsjähriger

mit seinem

Hund „Lumpi”.

Bild: privat

Neumarkts Ehrenbürger und Altbürgermeister

Hans-Georg Enzinger konnte kürzlich seinen 80.

Geburtstag feiern.

Bild: Monika Barth

W

Hans-Georg

Enzinger

Neumarkt

8. Dezember 1937

Geboren wurden sonst noch:

Werner Mahringer, ehemaliger Leiter der Wetterdienststelle Salzburg; Maria Koller, Bäuerin und

Schriftstellerin in Seeham; Alois Kothgasser, ehemaliger Erzbischof von Salzburg; Ferdinand Piëch, Unternehmer; Peter Stein, Re-

gisseur und Margot Werner, Balletttänzerin und Sängerin.