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Leck von AUSSEN abdichten!
Da meist weder Leckstopfen o.ä. an Bord sind, kann
eine Außenabdichtung wertvolle Hilfe leisten.
Dazu werden ein Segel, eine Persenning oder eine
Plane außerbords unter dem Rumpf
durchgezogen und befestigt
.
Foto: segelfreund
An der Plane, am Segel bzw. an der Persenning oder am Sonnensegel werden an allen vier
Enden Leinen angebracht, mit denen die Außenabdichtung durchgezogen und befestigt wird.
Mit
Hilfe des Wasserdrucks wird das Loch dadurch von außen weitgehend verschlossen!
Deshalb sollten zumindest größere Boote und Yachten immer ein
Lecksegel
mit an Bord haben,
mit dem sie auch anderen Havaristen helfen können! Bei
Kleinschiffen wie Kanus
kann die
Außenabdichtung
auch
mit einer Frischhaltefolie
o. ä. erfolgen!
Fährt man von Land zu einem Havaristen um zu helfen immer eine Plane o.ä. und
zumindest zwei Leinen mitnehmen!
Ein Trick, wie ein kleines Leck oder Seeventil abgedichtet werden kann!
Man nehme einen handelsüblichen WC-Stopfer (in Österreich
Saug-Hektor
genannt), dessen Verwendungszweck diesmal den Durchfluss nicht fördern
sondern stoppen soll. Man kann ihn vom
Cockpit aus verwenden
(siehe
Foto).Geht es nur von außen und unter Wasser, kein Problem
:
Man taucht
unter die abzudichtende Stelle, säubert diese so gut wie möglich und setzt
den Stopfer auf. Ein leichter Druck sorgt dafür, dass ein Unterdruck
entsteht. So haftet der Stopfer fest und zuverlässig und man kann unter
diesem Schutzschild die notwendigen Arbeiten von Innen durchführen. So z.B. beim Seeventil
defekte Teile austauschen oder einen Riss mit Epoxy füllen und aushärten lassen etc. etc. Wird
der Stopfer unter Wasser zum Austausch eines Seeventils eingesetzt, sollte er mit einer Leine
gesichert werden. Öffnet man das Seeventil kommt Luft hinein, das Vakuum baut sich ab und
der Stopfer ist dahin! Man kann den Stopfer auch mal schnell abnehmen, ohne dass die Yacht
gleich sinkt um z.B. das neue Seeventil einzusetzen und es dann schnell wieder wie gehabt
abzudecken.
Foto: nautictest
Leckes Schiff entlasten und schnellstens zum Ufer fahren!
Ist der Wassereintritt nicht zu stoppen und steigt das Wasser trotz aller Bemühungen im Boot
extrem an, sollte man
das nächst gelegene Ufer ansteuern
und ein
Verlassen des Schiffes
vorbereiten.
Papier, Geldtaschen, Autoschlüssel in einem wasserdichten Behälter
(Tasche…) verstauen.
Wird es kritisch verlässt der erste Schwimmer (jener, der am besten
schwimmen kann!) das Boot, welches dadurch wieder etwas Auftrieb erhält. Später der zweite…
Ein nicht allzu sehr belastetes Boot schwimmt noch lange.
Die meisten Boote mit
Elektroantrieb fahren auch noch, wenn die Batterie bereits unter Wasser ist. Die Schiffe
können bis zu zwei Drittel voll Wasser sein und schwimmen meist immer noch!
Boot gezielt auf Grund setzen
Ist das Ufer nicht zu erreichen versuche mit dem havarierten Boot
ins seichte Wasser zu kommen!