Vom Traumschiff-Kapitän bis zu „Olli Kahn”

Der Abend beginnt mit einem klugen Zitat von John Lennon: „Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen.“ Und endet mit einem nicht ganz so klugen Zitat von Lothar Matthäus: „Wir dürfen jetzt nicht den Sand in den Kopf stecken.“ Dazwischen unterhält Chris Boettcher sein Publikum mit bayerischen Musikkabarett allerbeste Güte.

Chris Boettcher war zuletzt vor zehn Jahren im Obertrumer Bierkabarett zu Gast und kam diesmal nicht allein. Denn mit im Gepäck hatte Boettcher jede Menge Parodien und so standen abwechselnd zumindest akustisch auch Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Peter Maffay oder Heino auf der Bühne. Auch Florian Silbereisen hat Chris Boettcher im Programm. Und das nicht nur stimmlich. Boettcher bringt den Traumschiff-Kapitän überzeugend und strapaziert damit die Lachmuskeln seines Publikums.

Dazwischen gibt es Gedichte aller Art. Kurze und lange, vor allem aber immer mit köstlichen Pointen. So reiht Boettcher Namen bekannter Fußballer so aneinander, dass daraus ein erotischer Text entsteht, der schließlich damit endete, dass „Olli kahn“.

Entweder hat sich Chris Boettcher auf diesen Abend besonders gut vorbereitet, oder er verfolgt laufend mit größtem Interesse die österreichische Politik. Weil auch Nehammer und Babler, Kickl und Kurz haben zum Gelingen dieses Abends beigetragen. Und dass H. C. Strache seit kurzem Tourismuschef der Ferieninsel Ibizza ist, war selbst den Damen und Herren im Publikum neu.

Kurzum: Ein höchst vergnüglicher Abend, nach dem es wohl niemand stören würde, wenn Chris Boettcher bei zu seinem nächsten Auftritt im Bierkabarett nicht wieder zehn Jahre vergehen lassen würde … (30. 3. 2024)