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Mann (Frau) über Bord
Bei Ü
berbordgehen eines Crewmitglieds ist schnelles und richtiges Handeln extrem wichtig.
Derjenige, der das Überbordgehen beobachtet hat
ruft "Mann über Bord" und behält die Person
mit ausgestrecktem Arm immer im Auge!
Bei Seegang und schlechter Sicht kann man sonst die
Person (sichtbar ist maximal der Kopf) sehr schnell aus den Augen verlieren. Der Schiffsführer hat
nun alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um den Über-Bord-Gegangenen wieder an Bord zu
holen.
Für Laien (z.B. Elektrobootfahrer) gilt im Zweifel
: im MOB-Fall das Boot sofort und
irgendwie s
toppen, Motor auskuppeln damit die Person nicht verletzt wird.
MOB-Manöver unter Segeln
Entscheidend is
t, dass das Manöver mit kleiner
Crew
sicher und schnell
gefahren werden
kann. Im Notfall auch alleine. Das Schulbuchmanöver, das meistens in Segelschulen gelehrt wird
(
Raumschot
kurs, Q-Wende, Halbwindkurs, Aufschießer), ist für Jollen geeignet. Der Einsatz
dieses Manövers auf Segelyachten ist gefährlich, weil es einen großen Raumbedarf hat, wodurch
der Abstand zum Überbordgefallenen leicht zu groß wird, um ihn bei Wellengang noch im Auge zu
behalten, und weil beim Beinahe-Aufschiesser die Schoten durch Schlagen im Wind sowohl Retter
als auch Opfer gefährlich verletzen können. In der Praxis haben sich für Kielyachten vor allem das
Quickstopp
-Manöver
und das
Münchner-Manöver
bewährt.
MO
Β
-Manöver mit Q-Wende:
(Vorwind bis Amwind) mit eingespielter Crew auch bei viel Wind:
Wird meist bei Prüfungen verlangt.
Nach MOB abfallen auf raumen Kurs
und drei Schiffslängen weiterfahren,
anluven und Wende fahren,
raumschots laufen bis Person im
Wasser auf 1-2 Uhr, dann
Nahezuaufschießer. Siehe links.
MOB-Manöver mit Halse:
(Raumschots bis Vorwind) mit
eingespielter Crew bei wenig Wind:
Nach MOB fünf Bootslängen weiterfahren, abfallen und halsen, mit Halbwind weiterfahren bis
Person auf 1-2 Uhr, dann Nahezuaufschießer.
Quickstop (Halbwind bis Amwind) – siehe
rechts:
auch mit ungeübter Crew – schnelle
Reaktion erforderlich.. Nach MOB sofort
anluven, mit unveränderter Segelstellung einen
Vollkreis fahren (Wende weiter drehen mit back
stehender Fock. Auf den Überbordgegangenen
hintreiben lassen. Wenn möglich mit
Motorunterstützung.